© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Zitate

"Das geistige Inventar unserer Republik beinhaltet inzwischen einen tiefsitzenden Kulturpessimismus nach dem Motto 'Fortschritt ist der tausch eines Mißstandes gegen einen anderen.'  Im Moment halten wir es daher schon für Fortschritt, wenn wir beim Rückwärtslaufen nicht hinfallen. Verräterisch ist das Lieblingswort unserer politischen Klasse: Nachhaltigkeit. Denn es macht das 'Halten' zur Kernvokabel, zum Ziel allen Tuns. Eigentlich müßten unsere Politiker 'Vordringlichkeiten' adressieren, das tut aber keiner mehr."

Wolfram Weimar, Cicero-Chefredakteur, im "Cicero", August 2008

 

"Die deutsche Hymne ist schon toll. Es ist ein tolles Gefühl. Ich bekomme regelmäßig eine Gänsehaut, wenn ich sie höre."

Tina Bachmann , Hockey-Nationalspielerin, im ARD-Morgenmagazin vom 5. August

 

"Noch heute werden in vielen Bundesländern Straftäter nur der Nationalität, nicht aber der kulturellen Herkunft nach erfaßt. Für die meisten Landeskriminalämter ist die Straftat eines türkisch-, russisch- oder arabischstämmigen Jugendlichen mit deutschem Paß statistisch eine 'deutsche' Straftat. Würde man dagegen die kulturelle Identität verzeichnen, käme man zu ganz anderen Beurteilungen der Integrationsfolgen - und auch der Kosten.  Auch die sind ein beliebtes Feld für politisch korrekte Verdrehungen."

Nicolaus Fest, Kolumnist, auf Bild.de am 5. August

 

"Der Idee nach sollten die Besten im Parlament sitzen. Dies verhindert allerdings der momentane Rekrutierungsprozeß; die langjährige Ochsentour dominiert noch immer. Eine in der SPD viel diskutierte Studie zeigt, daß vornehmlich jene in der Politik Karriere machen, die immobil sind und außerdem viel Zeit haben."

Hans Herbert von Arnim, Verfassungsrechtler, in der "taz" vom 5. August

 

"Frau Merkel hat nach und nach viele christdemokratische Positionen aufgegeben und sich als Kanzlerin stärker mit der Politik der Großen Koalition identifiziert. Für den Bundestagswahlkampf kann das für die Kanzlerin zum Problem werden, um glaubwürdig für eine bürgerliche Koalition zu werben."

Josef Schlarmann, CDU, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union, gegenüber dem "Handelsblatt" am 5. August

 

"Im Fall Hohmann gab die CDU-Vorsitzende Merkel die Richtung vor, wie die angeblich Unabhängigen zu entscheiden hätten, im Fall Clement macht es der SPD-Vorsitzende Beck genauso."

Georg Paul Hefty, Redakteur, in der  "FAZ" vom 5. August

 

"Wir leben hier wie in einer politischen Psychiatrie. In Belgien fühlt sich jede Volksgruppe als Minderheit. Wir, die Deutschsprachigen, sowieso. Aber wir haben damit keine Probleme."

Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 4. August

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen