© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Meldungen

Obama lehnt Sklaven-Reparationen klar ab

MIAMI. Der US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat sich gegen Zahlungen an die Nachfahren der aus Afrika verschleppten Sklaven ausgesprochen. "Die besten Reparationen sind gute Schulen in den Innenstädten und Jobs für Arbeitslose", erklärte der demokratische US-Senator vorigen Samstag in Titusville/Florida.   Obama stellt sich damit gegen die Geldforderung mehrerer afro-amerikanischer Organisationen. Anlaß der Debatte ist eine im Juli vom Unterhaus des US-Kongresses verabschiedete Resolution mit folgendem Wortlaut: "Das Repräsentantenhaus gibt seiner Entschlossenheit Ausdruck, die fortdauernden Folgen der während der Sklaverei und der Rassentrennungsgesetze an Schwarzen begangenen Untaten zu beheben und Menschenrechtsverletzungen künftig zu verhindern." Im Anhang wurden die Verbrechen aufgezählt, die mit der Sklaverei verbunden waren. Eine Entschuldigung des US-Senats wird seit 2007 diskutiert.

 

McCain attackiert erneut Rußland

Washington. Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber John McCain hat die russische Politik erneut heftig kritisiert. "Ich denke nicht, daß die Rückschritte in China so groß sind wie in Rußland", erklärte der US-Senator in der Washington Post. Mit China gebe es bessere Chancen auf eine Zusammenarbeit. "Ich beobachte in Rußland eine zunehmende Unterdrückung der Rechte und selbst einen Schwund des Anscheins einer Demokratie", so McCain. "Wir müssen zwar mit ihnen verhandeln, insbesondere angesichts des Haufens von Öl-Dollar, den sie haben, wir dürfen aber nicht untätig zuschauen, wie ein Land Menschen in England umbringt", erklärte der 71jährige in Anspielung auf den Mord an dem desertierten russischen Agenten Alexander Litwinenko. Mehrmals hat McCain bereits gefordert, Rußland aus der G8-Runde auszuschließen und durch Indien oder Brasilien zu ersetzen. McCain will zudem eine "Liga der Demokratien" installieren, um Sanktionen gegen Länder wie Iran durchsetzen zu können, die im UN-Sicherheitsrat bislang von Rußland oder China blockiert wurden.

 

US-Rekorddefizit von 482 Milliarden Dollar

WASHINGTON. Das US-Präsidialamt hat bestätigt, daß im Budgetjahr 2009 voraussichtlich ein Rekorddefizit von 482 Milliarden Dollar droht. "Wer auch immer sich als der nächste Präsident durchsetzt, wird eine ernüchternde erste Woche im Amt erleben", erklärte der demokratische Chef des Haushaltsausschusses im US-Senat, Kent Conrad. Das Minus könne um zusätzliche 80 Milliarden anschwellen, wenn die Gesamtkosten des Irak-Kriegs abgerechnet werden, warnte Conrad.

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