© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Meldungen

Wurzen feiert Joachim Ringelnatz

WURZEN. Am 7. August wird im sächsischen Wurzen ein Ringelnatz-Pfad eingeweiht. Insgesamt 13 Stelen stehen an markanten Orten wie dem Geburtshaus, dem Schloß und dem Dom in der Geburtsstadt des Dichters Joachim Ringelnatz (1883-1934). Darauf erfährt der Betrachter Wissenswertes über Leben und Werk des Poeten und kann einige seiner bekanntesten Gedichte nachlesen. Zudem will der in Wurzen ansässige Ringelnatz-Verein den 125. Geburtstag seines Namensgebers mit Ausstellungen, Lesungen und anderen Veranstaltungen feiern. Damit soll die Öffentlichkeit auch auf die weniger bekannten Seiten des Multitalents aufmerksam gemacht werden. Denn Ringelnatz verfaßte nicht nur Gedichte, sondern war auch ein leidenschaftlicher Maler. Mehr als 70 Bilder hat er gemalt. Die meisten sind in Privatbesitz. "Die Bilder haben alle ein kleines Geheimzeichen hinter seinem Signum. Das spricht für ihre Echtheit", sagt die Vorsitzende des Ringelnatz-Vereins, Angelika Wilhelm. Einige davon hat der Verein für das städtische Museum in Wurzen erworben. Es verfügt über die bedeutendste Ringelnatz-Sammlung weltweit.

 

Schreibreform: Weitere Reparatur erforderlich

ERLANGEN. Vor zehn Jahren, am 1. August 1998, wurde die Rechtschreibreform an allen deutschen Schulen eingeführt. Einer jüngst veröffentlichten Untersuchung zufolge hat seither die Schreibfehlerquote in Schülerarbeiten drastisch zugenommen. Daher fordert die reformkritische Deutsche Sprachwelt , die Reparaturarbeiten an der Rechtschreibreform wiederaufzunehmen. Außerdem empfiehlt die Sprachzeitung, in so vielen Bereichen wie möglich bei der traditionellen Rechtschreibung zu bleiben oder zu ihr zurückzukehren. Die Schüler seien die Hauptleidtragenden der mehrmals nachgebesserten Rechtschreibreform, erklärte der Chefredakteur der Deutschen Sprachwelt, Thomas Paulwitz. Die Untersuchung des saarländischen Germanisten Uwe Grund zeigt unter anderem, daß Rechtschreibfehler in Abituraufsätzen um 120 Prozent zugenommen haben. Die Fehler sind gerade dort überdurchschnittlich gestiegen, wo es Veränderungen durch die Rechtschreibreform gegeben hat, zum Beispiel bei der Groß- und Kleinschreibung und bei der Schreibung des s-Lautes. "Nicht die Schüler sind zu dumm für die Neuregelung, sondern umgekehrt ist die Rechtschreibreform zu dumm für die Schüler", so Paulwitz. Daher seien weitere Nachbesserungen notwendig.

 

Embryonenforschung bald überflüssig

DORTMUND. Die ethische Diskussion um die embryonale Stammzellforschung wird sich nach Ansicht des Münchner Stammzellforschers Rudi Balling bald von selbst erledigen. In der Westfälischen Rundschau verwies Balling vergangene Woche auf aktuelle Studien, wonach sich Stammzellen künftig aus Haut- oder Blutzellen gewinnen ließen. Die Medizin könne dann auf den Einsatz menschlicher Eizellen verzichten. Die Forschung mit embryonalen Stammzellen ist umstritten, weil dafür Embryonen getötet werden müssen. Von der Stammzellenforschung erhofft man sich Möglichkeiten, schwere Krankheiten heilen zu können. Im Frühjahr hatte der Bundestag durch eine Gesetzesänderung den Import embryonaler Stammzellen erleichtert. Balling äußerte die Hoffnung, daß man in den nächsten zehn Jahren die körpereigenen Zellen für Therapien beim Menschen - beispielsweise bei Diabetes oder Parkinson - einsetzen könne.

 

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