© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/08 22. August 2008

Meldungen

Zahl der Moslems in Deutschland steigt

SOEST. Die Zahl der Moslems in Deutschland hat die Marke von 3,5 Millionen überschritten. Das gab das Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland in Soest bekannt. Nach seinen Angaben lebten im vergangenen Jahr 3,508 Millionen Moslems in der Bundesrepublik; das sind 6,5 Prozent mehr als 2006. Der Zuwachs resultiere aus einem Geburtenüberschuß und einer Zuwanderung durch Familienzusammenführung, sagte der Seniordirektor des Instituts, M. Salim Abdullah, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die Zahl der Deutschen, die 2007 zum Islam übertraten, beziffert das Institut auf etwa 2.400 (2006: rund 4.000). Die Konvertiten begründeten diesen Schritt in der Regel damit, daß sie Probleme mit dem christlichen Dogma der Dreifaltigkeit Gottes hätten, sowie mit den klaren religiösen Vorschriften im Islam, so Abdullah.

 

Universität kooperiert mit Luxemburg-Stiftung

HAMBURG. Die Universität Siegen arbeitet mit der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen (siehe auch den Kommentar auf Seite 2). Nach einem Bericht des Spiegels richtet die Stiftung zum 1. Oktober an der Universität ein Promotionskolleg mit dem Titel "Demokratie und Kapitalismus" ein. Zur Koordinierung des Kollegs, das sich mit internationalen Debatten und Theorien zur "Charakterisierung des Gegenwartskapitalismus" beschäftigt, suche die Universität einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter, der sich "den Zielen der Stiftung verbunden" fühlt. Als solche benennt diese unter anderem die kritische Analyse des gegenwärtigen Kapitalismus und die programmatische Diskussion über einen zeitgemäßen demokratischen Sozialismus. Außerdem wolle man in Deutschland und international "linkssozialistischen Kräften, sozialen Bewegungen und Organisationen, linken Intellektuellen und Nichtregierungsorganisationen" ein Forum für den Dialog bieten.

 

Wirtschaftsforscher kritisiert Zuwanderung

BERLIN. Der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, hat sich gegen die bisherige Zuwanderungspraxis ausgesprochen. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche befürwortete der Chef der SPD-nahen Einrichtung zwar ein liberales Einwanderungsmodell, machte aber deutliche Einschränkungen: "Zuwanderung darf dabei aber nicht völlig unkontrolliert und ungesteuert ablaufen, im Gegenteil. Der Staat muß Kriterien entwickeln und vorgeben, wer ins Land (und auf den Arbeitsmarkt) kommen darf", sagte er. Zimmermann geht es dabei nicht nur um fachliche Qualifikation, "sondern auch um eine ausreichende Identifikation mit der Kultur des Aufnahmelandes. Ethnische Identitäten sind dabei schwerer durch Sozialisation veränderbar, als Qualifikationen durch Ausbildung entwickelt werden können."

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