© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/08 05. September 2008

Zitate

"Der EU-Außenministerrat hat nach dem Ausbruch des Krieges geschwiegen. Wenn wir nicht einmal in einer echten Krise uns zu etwas durchringen können, was bleibt uns da noch? Momentan können wir nur sehr wenig tun. Wir sollten unsere Erwartungen an eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik runterschrauben. Unsere Vorstellung von soft power ist tot. Soft power funktioniert nicht gegen eine Weltsicht aus dem 19. Jahrhundert."

Toomas Hendrik Ilves, Präsident Estlands, in der "Zeit" vom 28. August

 

 

"Aber alle Mittel nützen wenig, wenn an den Schulen kaum noch Musikunterricht stattfindet. Daß Musikerziehung fehlt, ist ein Verbrechen an der Jugend."

Kurt Masur, Kapellmeister, im "Rheinischen Merkur" vom 28. August

 

 

"Man stelle sich bitte vor, die Russen würden ein Raketenabwehrsystem in Mexiko stationieren, gegen wen auch immer. Selbstverständlich würden die Vereinigten Staaten das nicht dulden. Aber die Zeiten, in denen die Vereinigten Staaten sich erlauben konnten, was sich sonst niemand erlaubt, die sind eben zu Ende."

Erhard Eppler, SPD-Politiker, am 28. August gegenüber ntv-online

 

 

"Auf feinsten sprachlichen Unterschied achtet Verteidigungsminister Jung, wenn er von 'verletzten' oder 'getöteten' deutschen Soldaten in Afghanistan spricht. Den militärisch korrekten Ausdruck 'verwundet' beziehungsweise 'gefallen' vermeidet er, 'weil wir uns nicht im Krieg befinden' (ein Mitarbeiter)."

Mainhardt Graf Nayhauss, Kolumnist, in der "Bild" vom 29. August

 

 

"Obama hat in ländlichen Gegenden und bei Bevölkerungsschichten mit niedrigem Bildungsgrad das Image eines elitären, wenig patriotischen und wenig volksnahen Akademikers mit suspekter Herkunft. Viele haben das Gefühl, er sei 'nicht einer von uns'."

Hanspeter Born, Amerikaexperte, in der Zürcher "Weltwoche" 35/08

 

 

"Natürlich gibt es Antisemitismus. Es gibt den religiösen Antisemitismus, es gibt den rassistischen Antisemitismus, es gibt Neonazis und Nazis. Das gibt es alles. Aber das wächst nicht. Im Gegenteil: Es geht ständig zurück."

Avi Primor, Leiter des Zentrums für europäische Studien an der Universität Herzliya, am 26. August im Deutschlandfunk-Interview

 

 

"Wir beobachten auch sehr deutlich, daß die Polizei in bestimmten Milieus schon längst nicht mehr als Autorität anerkannt wird - vor allem bei Jugendlichen, oft auch mit Migrationshintergrund. Die haben zum großen Teil ein Bild von der Polizei, in dem demokratische und kommunikative Ordnungshüter überhaupt nicht vorkommen. Viele betrachten die Kolleginnen und Kollegen als 'Weicheier', und in Stadtgebieten mit sozialen Brennpunkten können sich Kolleginnen und Kollegen Sprüche anhören wie: 'Ihr habt hier nichts zu suchen' oder 'Wir regeln das selbst'."

Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in "Deutsche Polizei - Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei" 9/08

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