© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/08 12. September 2008

Meldungen

Schüler-Union lehnt Islamunterricht ab

Pforzheim. Gegen einen islamischen Unterricht an deutschen Schulen hat sich der Bundesvorsitzende der Schüler-Union, Younes Ouaqasse, ausgesprochen. Er ist selbst Moslem. In einem Interview mit der Pforzheimer Zeitung begründete er seine Ablehnung damit, daß Deutschland ein christlich geprägtes Land sei. Wenn man Islamunterricht anbiete, müsse man genauso etwa buddhistischen oder hinduistischen Unterricht ermöglichen. "Ich rate deshalb jedem, diese Frage nicht nur aus der eigenen Sicht, sondern aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten", sagte der 19 Jahre alte gebürtige Marokkaner. Er leitet seit April die Schülervereinigung, die der CDU nahesteht. Hinsichtlich der Integration von Ausländern sagte er, jeder müsse den Willen zum ersten Schritt haben und sich auch manchmal anpassen. Die Schüler-Union ist nach eigenen Angaben mit deutschlandweit über 10.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste politische Schülerorganisation.

 

Polizei sucht Kirchenschänder

ZELLINGEN. Nach den schweren Verwüstungen in der St. Georg-Kirche in Zellingen (Landkreis Main-Spessart) in Bayern tappt die Polizei noch immer im dunkeln. Bisher unbekannte Täter hatten Ende August die katholische Kirche des 6.500-Einwohner-Städtchens mit blindwütiger Gewalt geschändet und insbesondere die Kirchenorgel massiv beschädigt. Die Täter hatten in dem barocken Gotteshaus nach Vandalenart gehaust: Sie beschmierten eine Wand, warfen Schränke um, rissen auf dem Spieltisch der Orgel rund vierzig Tasten und Registerknöpfe heraus und begossen ihn mit Bier. Die Ermittlungen der Polizei dauern an, erbrachten aber noch keine heiße Spur. Nach bisherigen Erkenntnissen und Hinweisen aus der Bevölkerung wurden zuvor im Umfeld der Kirche angetrunkene Jugendliche gesichtet. In dem Ort nordwestlich von Würzburg herrschen derweil Empörung und Betroffenheit.

 

Soldaten sind nicht gewalttätiger 

Berlin. Soldaten sind nach Angaben der Bundesregierung nicht gewalttätiger als Zivilisten. Es gebe für eine solche Vermutung  keinen wissenschaftlich belegten Zusammenhang, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zum Thema "Gewalttaten von Soldaten im Vergleich zu Zivilisten". Darin hatte die Partei unter anderem behauptet, Zivildienstleistende begingen weniger Straftaten als Wehrdienstleistende. Das sieht die Bundesregierung anders. Die Schlußfolgerung der Linksfraktion, daß Soldaten im Vergleich zur zivilen männlichen Bevölkerung überdurchschnittlich viele Gewalttaten verübten, sei unseriös.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen