© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/08 19. September 2008

Zitate

 "Der Mangel an Führung in der Regierung, die permanente Dominanz der Parteiinteressen erzeugen eine rastlose Lähmung der Exekutive. Die Kurzatmigkeit des Augenblicksvorteils tritt an die Stelle planerischen Handelns. Der spürbare Verdruß, den dieses Vorgehen beim Bürger erzeugt, wird hingenommen, solange es komparative Vorteile gegenüber dem Koalitionspartner verspricht."

Dieter Rulff, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios am 10. September

 

"Wir Deutschen müssen wieder einmal staunend zur Kenntnis nehmen, daß Religion in der Supermacht USA alles andere als Privatsache ist. Vielleicht kennen wir auch nur unser eigenes Grundgesetz zu wenig, das auch uns eine 'Nation unter Gott' sein läßt, wenn es in der Präambel heißt: 'In Verantwortung vor Gott und den Menschen'."

Peter Hahne, TV-Moderator, in "ideaSpektrum" vom 10. September

 

"Überall wurde umgebracht, deportiert und vertrieben: Die Deutschen aus Rußland, Polen und Tschechei, die Tschechen aus Ungarn, die Ungarn aus Polen und Rumänien, und vice versa und immer fort. Was Wilson als humanitäre Selbstverständlichkeit erschien, brachte in der Praxis Unheil über Millionen Menschen. Aber es brachte auch homogene Gesellschaften - und damit vielen europäischen Ländern Frieden und Stabilität. Angesichts dessen ist die hohe Meinung, die manche von der freien innereuropäischen Wahl des Wohnortes wie vom multi-kulturellen Zusammenleben haben, ebenso erstaunlich wie die Leichtfertigkeit, mit der Deutschland zum Einwanderungsland erklärt wird."

Nicolaus Fest, Kolumnist, am 12. September auf bild.de

 

"Als die Berliner Mauer fiel, standen die Nato-Missiles auf westdeutschem Boden. Inzwischen rücken amerikanische Raketenwerfer bis nach Tschechien und Polen vor. Gewiß sind die Sprengköpfe nicht auf den Kreml gerichtet, aber man möchte die Reaktionen Washingtons sehen, wenn die Russen auf einmal Waffensysteme nach Venezuela verschieben würden, um die Regierung Chávez gegen mögliche Grenzverletzungen Kolumbiens abzusichern."

Roger Köppel, Chefredakteur, in der Zürcher "Weltwoche" 37/08

 

"Es mag sie überraschen, aber Deutschland ist besser in der Lage, mit dieser Krise fertig zu werden als die USA. Die deutschen Arbeitnehmer sind besser ausgebildet, Deutschland exportiert immer noch Hightech-Maschinen in die ganze Welt, das System der Lehrlingsausbildung ist ausgezeichnet. Die USA haben eine effektive Analphabeten-Quote von 28 Prozent."

Richard Sennett, US-Soziologe über die Finanzkrise, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 13./14. September

 

"In der Zeit der Globalisierung ist der Sozialsstaat alter Art einfach nicht mehr finanzierbar. Wir geben viel zu viel für Soziales aus und nicht genug für Schulen und Hochschulen, überhaupt für alles, was die Zukunft Deutschlands als leistungsfähiger Industriestaat sichern könnte."

Arnulf Baring, Zeithistoriker, in der  "Welt" vom 15. September

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