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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/08 26. September 2008
Moschee, nein danke: Die Auseinandersetzung um den Bau eines islamischen
Gotteshauses in Wertheim Ginge es nach den islamischen Vereinen in Deutschland, gälte es wohl als ein gelungenes Beispiel der Integration, würde während des Ramadan-Festes Meisterkoch Ralf Zacherl eine korankonforme Speisekarte präsentieren. In Wertheim, der nördlichsten Stadt Baden-Württembergs, wo Zacherl geboren wurde, würde er damit eher am Rande stehen. Denn dort, versteckt in einem ehemaligen Gewerbegebäude, resisidiert jetzt die islamische Gemeinde Wertheims, die zuvor vergeblich darum gerungen hatte, eine in der Stadt sichtbare Moschee zu errichten. Grund für ihr Scheitern ist der erfolgreiche Abwehrkampf, den der lokale Unternehmer Willi Schwend organisierte. Mit seiner Initiative, die inzwischen zu einer Plattform gegen die in Deutschland voranschreitende Islamisierung geworden ist (www.buergerbewegungen.de), hat er demonstriert, wie ein Gemeinwesen der befürchteten muslimischen Parallelgesellschaft ein Stück entgegentreten kann. Angesichts der schnell gesammelten Unterschriften scheint es fast, als wäre dies nur eine Frage der Kenntnis - des Bewußtseins, daß etliche Koransuren mit den Grund- und Freiheitsrechten der Bundesrepublik Deutschland schlicht nicht vereinbar sind. Wenn es doch so einfach wäre! Pankow-Heinersdorf oder Köln-Ehrenfeld geben da ein anderes Beispiel. Der Filmemacher Jan Gabriel hat diese Auseinandersetzung über einen Zeitraum von zwei Jahren dokumentiert und durch eine Internetseite (www.heimvorteil-film.de) ergänzt. In seiner Diplomarbeit hält er sich mit Kommentaren weitgehend zurück. Stattdessen läßt er die Bilder und Aussagen der Protagonisten für sich sprechen. Also erklärt der Sprecher der islamischen Gemeinde: "Wenn ich keine Moschee bauen kann, taugt das ganze System hier nichts", während ein Gründungsmitglied der Bürgerinitiative seiner Furcht vor der "Islamisierung des ganzen Landes" Ausdruck gibt. |