© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/08 10. Oktober 2008

Meldungen

Neue Stasi-Ausstellung  in Hamburg zu sehen

HAMBURG. Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit hat die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen erstmals die neu konzipierte Wanderausstellung "Feind ist, wer anders denkt" über die Staatssicherheit der DDR präsentiert. Die bis zum 17. Oktober in der Hamburger Handelskammer gezeigte neue Ausstellung löst die frühere Wanderausstellung ab, die seit 1996 mit großem Erfolg an 81 Stationen im In- und Ausland gastierte. Die Schau dokumentiert die Entstehung, Aufgaben und Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). An exemplarisch ausgewählten Daten und Ereignissen der DDR-Geschichte wird erläutert, wie das MfS die Macht der SED sicherte und wie es auf innen- und außenpolitische Entwicklungen reagierte. Die Ausstellung beschränkt sich jedoch nicht allein auf die Darstellung des Täterapparates: In einer eigenen Sequenz geht sie dem Schicksal von Menschen nach, die in das Visier der Staatssicherheit geraten sind, und zeigt anhand ausgewählter Biographien die Auswirkungen der geheimpolizeilichen Verfolgung.

 

Geschwister-Scholl-Preis für David Grossman

MÜNCHEN. Der israelische Schriftsteller und Journalist David Grossman erhält den Geschwister-Scholl-Preis 2008. Das teilte der Landesverband Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit, der die Auszeichnung gemeinsam mit der Landeshauptstadt München verleiht. Der 54jährige bekommt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seinen Band "Die Kraft zur Korrektur" (2008) und ausdrücklich auch für sein in mehr als dreißig Sprachen übersetztes Gesamtwerk, hieß es in der Begründung der Jury. Grossman habe immer wieder neu über den Zusammenhang von Literatur und Politik nachgedacht. So plädiere er in "Die Kraft zur Korrektur" für eine Literatur, die auch unter den Bedingungen des Krieges ein Refugium der Freiheit bleiben müsse. Ausdrücklich verwies die Jury auch auf Grossmans Drängen, den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern nicht aufzugeben. Die jährlich verliehene Auszeichnung soll die Erinnerung an die Zivilcourage der Studenten Hans und Sophie Scholl wachhalten, die als Mitglieder der Weißen Rose ihren Widerstand gegen das NS-Regime 1943 in München mit dem Leben bezahlten. Im vergangenen Jahr wurde die 2006 in Moskau erschossene Journalistin Anna Politkowskaja postum mit dem Geschwister-Scholl-Preis geehrt.

 

Streit um Wandbild im Berufsschulzentrum

CHEMNITZ. Das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft in Chemnitz hat offenbar auf Druck aus dem Rathaus der Stadt die für diesen Donnerstag geplante Einweihung eines Wandbildes in der Schul-Cafeteria wieder abgesagt. Das monumentale Bild mit dem Titel "Chemnitz - Stadt der Moderne" stammt von dem 22jährigen Benjamin Jahn Zschocke, der seit 2006 ein eigenes Atelier für Malerei, Graphik und Photographie in Chemnitz betreibt. Weil Zschocke aber auch Mitbegründer des rechtsgerichteten Schüler- und Jugendmagazins Blaue Narzisse (JF 3/08), Mitglied der fakultativ schlagenden pennalen Burschenschaft Theodor Körner und Fraktionsgeschäftsführer der Republikaner im Stadtrat ist, gibt es nun einen heftigen Streit um das Wandbild. Gegenüber der Chemnitzer Freien Presse sprach Schulleiter Andreas Kahl (55) von "Klärungsbedarf", nachdem er erst kurz zuvor die Einladungen für die Einweihung am 9. Oktober verschickt hatte. Offen ist, was nun aus dem Bild wird.

 

Sprach-Pranger

"JUst Unbelievable Award"

Auszeichnung der Jungen Union Erlangen für besonderes Engagement in der ehrenamtlichen Jugendarbeit

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