© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/08 10. Oktober 2008

Leserbriefe

Zu: "Parteien, Verbände, Personen: Deutsche Bischofskonferenz", JF 40/08

Islamisierung auch mit Unterstützung der Kirche

Man könnte den Eindruck gewinnen, die deutschen katholischen Bischöfe machten sich mehr Sorgen um würdige Moscheen als um die leeren christlichen Kirchen. Im Zuge des "pastoralen Prozesses", das heißt des Priestermangels, werden immer mehr Gemeinden zusammengelegt und Kirchen aufgegeben. Auf evangelischer Seite sind es die fehlenden Gottesdienstbesucher, die zur Aufgabe von Kirchengebäuden zwingen.

Mit keiner allzu kühnen Phantasie ist man geneigt zu fragen, wann denn unsere christlichen Kirchen zu Moscheen umgewidmet werden? Erste kleinere Schritte auf dieses Ziel hin sind schon getan. In Italien hat ein katholischer Pfarrer in vorauseilendem Gehorsam eine Kollekte für die in der Nachbarschaft zu erbauende Moschee gesammelt, wofür er noch von seinem Bischof getadelt wurde. In Köln sammelte ein Pfarrer für den gleichen Zweck als Zeichen des Friedens - ohne bischöfliche Sanktion. Mit "Allahu-akbar" - Allah ist groß - werden sich die Moslems bedanken. Wie auch immer: So schreitet die Islamisierung "unseres gemeinsamen Landes" (Angela Merkel) auch mit Unterstützung der Kirchen zügig voran.

Heribert Schürmann, Homberg

 

 

Zu: "Bayerische Kontinentalverschiebung" von Paul Rosen, JF 41/08

Speerspitze der Raucher

FDP und Freie Wähler (sowie regional auch die Bayernpartei) haben es geschafft, sich zur Speerspitze der unzufriedenen Raucher zu machen und diese als Protestwähler gegen die CSU zu mobilisieren. Eine Koalition aus CSU und FDP oder CSU und FW dürfte zu einer weiteren Aufweichung des Nichtraucherschutzes in der Gastronomie führen. Leider haben die Befürworter eines konsequenten und lückenlosen Rauchverbots - Grüne und ÖDP - die Sprengkraft dieses Wahlkampfthemas unterschätzt. Sie hätten viel mehr für sich herausholen können.

Für die nichtrauchende Bevölkerungsmehrheit bleibt nur die Hoffnung, daß es jetzt zu einer schwarz-grünen Koalition unter Seehofer und Daxenberger kommt. Die Liberalen und die Freien Wähler können sich derweil von der SPD zeigen lassen, wie man in Bayern Opposition betreibt.

Michael Krämer, Lenggries

 

 

Zum Schwerpunktthema: "Rechtsstaat in Scherben", JF 40/08

Sie bringen es auf den Punkt

Bravo, JUNGE FREIHEIT, für den Artikel "Demokratie war gestern" von Doris Neujahr. Was Sie schreiben, empfinden Menschen in unserem Land, aber Sie bringen es auf den Punkt.

Etablierte Medien und Zeitungen wagen das schon nicht mehr zu schreiben, weil es ihnen die politische Korrektheit untersagt. Sie haben den Mut, dem politischen Zeitgeist zu widersprechen, den CDU-Oberbürgermeister von Köln als geistigen Brandstifter zu entlarven und die Polizeiführung an deren eigentliche Aufgaben zu erinnern.

Winfried Veldung, Bad Schwartau

 

Desinformation wie im "ND"

Meinen Dank und Anerkennung für Ihre mutige, ausgewogene Berichterstattung zu den empörenden Vorgängen in Köln vom 20. September. Dagegen erinnert die einseitige, mit Halbwahrheiten und offenkundigen Falschaussagen gespickte Berichterstattung der gelenkten Presse zum Teil an die Desinformation des SED-Zentralorgans Neues Deutschland.

Dr. Wolfgang Link, Freiburg

 

... die schreibt, was los ist

Tausend Dank für den Köln-Bericht! Wenigstens eine Zeitung, die schreibt, was los ist!

Wolfgang Walter, Kutzenhausen

 

Gefahr ist im Verzug

Fahren Sie fort, Wolfgang Thierse argumentativ und mit aller Schärfe in die Mangel zu nehmen. Gefahr ist im Verzug. Der Mann ist trotz seines unschuldigen Aussehens eine große Gefahr für alle Menschen, die die Demokratie als Staatsform uneinschränkt bejahen.

Helmut Schatz, Liège, Belgien

 

Dürrenmatt bestätigt

Seit 1950 in Köln wohnend, wurde ich am 20. September Augen- und Ohrenzeuge der Kapitulation der Polizei vor linksfaschistischem Pöbel. Die etwa 3.000 Beamten waren nicht in der Lage, das Demonstrationsrecht und das Rederecht für eine angemeldete Versammlung gegen den Islamismus und den Bau von Machtsymbolen in unserem Land durchzusetzen.

Wer in die "Nazis raus!" brüllenden Gesichter blickte, die zu Menschen gehörten, die nie einen Nazi gesehen haben konnten, erhielt die Bestätigung für die Richtigkeit Friedrich Dürrenmatts Worte, daß eine Ideologie eine Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens ist.

Heinz Gutwasser, Köln

 

Kennzeichen von Diktaturen

Schramma und seine Kölner CDU werden die antifaschistischen Ungeister, die sie gerufen beziehungsweise toleriert haben, kaum wieder los. Es ist ein Charakteristikum von Diktaturen, daß man seine Ziele mit Prügelgarden befördert.

Hans Stein, Leopoldshöhe

 

Zur Verantwortung ziehen

Nach den Lehren aus der deutschen Diktaturgeschichte von 1933 bis 1989 müssen die Gegner der Meinungsfreiheit von Köln - Randalierer, Politiker wie klammheimlich erfreute Journalisten - strafrechtlich, politisch und moralisch zur Verantwortung gezogen werden, soll an dieser Stelle nicht wieder ein rechtsfreier Raum entstehen, der letztlich zu Schlimmerem führt.

Daniel J. Hahn, Eichenau

 

Geschenke ohne Dank

Was nun, Herr Schramma? Gestern noch gemeinsam mit der Politschickeria und staatlich unterhaltenen Politchaoten gejubelt, und jetzt dieses Gegengeschenk! Zwei spektakuläre Aktionen in Zusammenhang mit gewalttätigen Islamisten werden in der "tolerantesten Stadt" der Republik bekannt: Zwei Polizisten sollten ermordet werden, und mutmaßliche Selbstmord­attentäter wurden auf dem Flughafen verhaftet. Und das, nachdem in Köln der multikulturelle Dauersonnenschein ausgerufen, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit bewußt mit Füßen getreten und von Ihnen eine Pogromstimmung gegen Andersdenkende erzeugt wurde.

Sie haben wahrlich viele Integrationsgeschenke gemacht, sogar eine Großmoschee gegen den Widerstand der Einheimischen. Aber die Integrierten scheinen keine Dankbarkeit zu kennen.

Klaus Katzwinkel, Köln

 

Armutszeugnis

Die Ereignisse rund um den Anti-Islamisierungskongreß sind ein beschämendes Armutszeugnis für die sonst so weltoffene Stadt Köln. Hier werden demokratische Grundrechte mit Füßen getreten. Alles vermeintlich "Rechte" wird gejagt und zum Freiwild erklärt. Die Kölsche "Gemütlichkeit" ist spätestens dann zu Ende, wenn einer Weltanschauung wie dem Islam Freiraum gewährt wird, der alles andere als liberal und humanistisch ist.

Den Herren Beisicht & Co. zolle ich großen Respekt, sich in diesem lebensgefährlichen Umfeld für ein Köln stark zu machen, das für Demokratie und Meinungsfreiheit steht. Flandern und Österreich sind ein gutes Beispiel dafür, daß dieser Weg nicht aussichtslos ist.

Alexander Petereit, Köln

 

Überfordert

Außer Frage steht, daß sich am 20. September viele Parteien lächerlich gemacht haben: Pro Köln, weil der geplante Kongreß gefloppt ist und kein Interesse für das Thema geweckt werden konnte. Alle anderen Kölner Parteien, weil sie die Eigendynamik einer medial unterstützten Gegenveranstaltung unterschätzt und keine Zivilcourage bei der Verteidigung ihres Demonstrationsrechts gegenüber den linksautonomen Steinewerfern gezeigt haben. Außerdem haben allen voran der Kölner Oberbürgermeister und viele andere Personen in Verantwortung ihre intellektuelle Überforderung in bezug auf bestimmte gesellschaftliche Themenbereiche bewiesen.

Adrian Kaida, Mechernich

 

In Türkei Proteste gegen Islam

In der Türkei haben im Vorjahr anläßlich der Wahlen des neuen Staatspräsidenten Millionen von Menschen gegen den Kandidaten Erdoğans protestiert und gleichzeitig gegen die befürchtete weitere Islamisierung ihres Landes. Und das, obwohl der Islam die Religion ihrer Väter war und vermutlich sogar ihre eigene.

Es ist schon merkwürdig, daß derartige Aktionen im christlich geprägten Abendland nicht legitim sein sollen, vor allem wenn man bedenkt, daß Europa den Islam über Jahrhunderte als Gegner, also als Bedrohung erlebt hat und auch heute Muslime wieder ganz offen erklären, Deutschland in ein islamisch geprägtes Land umwandeln zu wollen.

Dr. Otto Ernst, Leverkusen

 

 

Zu: "Auf dünnem Eis" von Hans-Joachim von Leesen, JF 40/08

In mehrfacher Weise Opfer

Dieses Tribunal ist typisch für den moralisch kranken Zustand dieses Landes. Ohne den Hauch eines Beweises wird hier versucht, einen heute 90jährigen Leutnant der Wehrmacht für einen Krieg und seine Folgen zu verurteilen, der bekanntermaßen viele Väter hatte.

Es ist jämmerlich einfach, heute zu behaupten: "Ich hätte nie gekämpft" oder "Ich hätte das nie getan". Keiner von diesen "Gutmenschen" und "Antifaschisten" stand an der Front. Diese Subjekte schlagen auf alte Menschen ein, deren einziger Fehler es war, zur falschen Zeit geboren zu werden. Denen kann man nur zurufen: Ihr seid viel schlimmer, denn ihr habt keine Konsequenzen zu fürchten.

Ich empfinde es als große Schande, in dieser Weise über unsere Großväter zu urteilen. Denn sie sind in mehrfacher Weise Opfer. Opfer eines Diktators, der sie ausnutzte, Opfer des Krieges, der sie verstümmelte und tötete, Opfer ihrer eigenen Enkel und Kinder, die sie heute mit Abscheu anblicken. Ich verneige mich vor allen Soldaten Europas, die auf deutscher Seite kämpften. Herrn Josef S. wünsche ich einen Freispruch.

Michael Neumann, Seeburg

 

 

Zu: "'Tagträumereien'" von Thorsten Hinz, JF 40/08

Marxismus ist noch präsent

Hinz hat mit seinem Hinweis auf den Einfluß der Westalliierten auf die Teilung Deutschlands zwar ein im CDU-Papier fehlendes Teil des Puzzles "DDR-Geschichte" der Sache hinzugefügt. Aber auch Hinz hat die eigentlichen Ursachen (nicht den Anlaß, der Jalta hieß) nicht gesucht.

Wie in den anderen "sozialistischen" Staaten hatten das Unrecht, die Unfreiheit und die ökonomische Unvernunft ihr Fundament im Marxismus und seiner Forderung nach Gewalt und Diktatur. Überall, wo diese Ideologie in Politik umgesetzt wurde, wurden die Menschenrechte mißachtet, wurden grundlegende Freiheiten wie Meinungs-, Versammlungs- und Religionsfreiheit den Menschen weitgehend vorenthalten, wurden Andersdenkende verfolgt und Millionen ermordet!

Leider ist die marxistische Ideologie, die sich oft als menschenfreundlich tarnt, auch heute noch in manchen Köpfen präsent. Deshalb darf die Aufklärung über das, was war (und zum Teil noch ist!), nicht auf die Geschichte der DDR begrenzt bleiben, sondern muß ebenso klar zeigen, daß Marxismus und Sozialismus nicht mit Freiheit und Menschenwürde vereinbar sind.

Dr. Holger Rautschek, Nünchritz

 

 

Zu: "Zeichen für das Leben" von Moritz Schwarz, JF 40/08

Antisemitischer Anstrich

Zu Ihrem Artikel über den Trauermarsch für die im Mutterleib Getöteten möchte ich ergänzen, daß die Störungen - bis zum Einschreiten der Polizei - sehr massiv waren; mit Pfiffen, Pfeifen, Schreien und der Proklamation (einzeln und in Gruppen) von Sprüchen wie "Wir wollen Kommunismus statt Jesus Christus" und "Hätt' Maria abgetrieben, wär' uns das erspart geblieben". Der letztgenannte Spruch hat schon einen antisemitischen Anstrich, wenn man bedenkt, daß Jesus Jude war und hier seine Tötung bereits im Mutterleib propagiert wurde.

Helmut Zimmermann, Berlin

 

 

Zu: "'Wir sind die Stimme der Bürger'", Interview mit Markus Beisicht, JF 39/08

Verweise auf NPD albern

Beisicht vertritt die Auffassung, die NPD wolle die Bundesrepublik Deutschland abwickeln. Aber wer wickelt denn die Bundesrepublik ab? Das ist doch nicht die kleine NPD.

Selbst wenn diese Partei das wollte, eine 7.000 Mitglieder umfassende Partei in einem Staat mit mehr als 82 Millionen Einwohnern vermag nichts, aber auch gar nichts. Abgewickelt wird unser Staatswesen durch eine Politik, die uns in einen EU-Superstaat zwingt, die das Staatsvolk zur Minderheit werden läßt und die das Grundgesetz durch ständig neue Gesetze seiner inneren Kraft beraubt, um es schließlich durch eine überlagerte europäische Verfassung gänzlich auszuhebeln. Hier liegen die Gefahren für unser Land, für seine Rechtsordnung und für die soziale Demokratie. Die schimpfenden Verweise auf die NPD sind doch albern.

Reinhard Bertelsmann, Velbert

 

 

Zu: "Jede neue Moschee ein Brückenkopf" von Udo Ulfkotte, JF 39/08

Sozialhilfe als Tributzahlung

Ich habe zwölf Jahre in arabischen Ländern und der Türkei gelebt, spreche Arabisch und Türkisch und kann daher dem Autor nur beipflichten. Was aber Ulfkotte nicht weiß und was ich aus verschiedenen Gesprächen mit Moslems entnehmen konnte, ist, daß Moslems die Sozialhilfe, die sie in Deutschland erhalten, als Tributzahlung  und damit als Zeichen der Unterwerfung des deutschen Staates unter die eingewanderten Moslems ansehen.

Denn in ihren Heimatländern kam und käme niemals eine Regierung auf die Idee, eingewanderten Ausländern ohne jede Gegenleistung Geld zu zahlen, auch die reichen erdölexportierenden Länder nicht. Geld hatten in der Geschichte dieser Länder immer nur unterworfene oder sich im voraus unterwerfende Feinde an sie zu zahlen. Das ist ein ganz wichtiger Gesichtspunkt, der zum Verständnis der Mentalität dieser Migranten beachtet werden muß.           

Bernd Hafenberg, berlin

 

 

Zum Leserbrief: "Endlich Wagnis eingegangen" von Thomas Kaiser, JF 38/08

Anleihen bei Bencsik machen?

Dem Leserbrief ist kaum etwas hinzuzufügen. Ich bin seinerzeit (Ende 2005) zur JF gekommen wie die Jungfrau zum Kinde und, obwohl nicht immer mit den Inhalten Ihrer Berichterstattung einer Meinung, doch zum treuen Anhänger geworden. Was mir aber zuweilen fehlt, ist der Pep, ab und zu mal etwas (schwarzer) Humor, Ironie, zuweilen eine Spur Boshaftigkeit ...

Diese Art von Berichterstattung erhalte ich dann in der ungarischen rechtskonservativen Wochenzeitung Demokrata. Besonders die Leitartikel des Chefredakteurs András Bencsik sprühen häufig nur so vor subtilem Witz, manchmal triefen sie vor Zynismus, und mir bleibt vor Lachen oder Entsetzen das Frühstücksbrötchen im Hals stecken (...) Bencsiks scharfe Zunge hat ihn in Ungarn schon mehr als einmal mit dem Gesetz in Konflikt gebracht, er ist einer der Lieblingsfeinde der Linken und auch als Diskussionspartner gefürchtet!

Daher ist mir schon häufiger der Gedanke gekommen, daß so jemand wie Bencsik die von Ihnen vor einiger Zeit eingestellte Kolumne von Andreas Mölzer sicherlich hervorragend ersetzen könnte.

Dr. Guido Elberfeld, Hamburg

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