© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/08 31. Oktober 2008

Blick in die Medien
Selbstkritisch
Ronald Gläser

Wer zählt die Berichte über den drohenden, vom Menschen verursachten Klimawandel? Niemand. Eher könnte jemand versuchen die "Ähs" in Stoiber-Reden zwischen 2000 und 2005 zu zählen. Berichte über Klimawandel-Skeptiker gibt es in den Zeitgeist-Medien nur selten. 2007 waren es genau drei: eine Spiegel-Ausgabe, ein Cicero-Heft und der RTL-Film "Der Klimaschwindel". Genau diese Beispiele pickte sich die RBB-Chefin Dagmar Reim auf der Potsdamer Klimakonferenz heraus, um zu "beweisen", daß in den deutschen Medien ausgewogen über Klimawandel-Propheten und -skeptiker berichtet wird. Ein anderer Wissenschaftler ging noch weiter. Er merkte an, daß den Skeptikern zuviel Aufmerksamkeit geschenkt werde. Das ist lachhaft, schließlich werden die Zuschauer/Leser mit Klimawandel-Geschichten bombardiert, von denen eine einseitiger ist als die andere. Teils sind sie so langweilig, daß selbst Dagmar Reim manchmal am liebsten abschalten würde. Selbstkritisch berichtete sie über eine 55minütige RBB-Sendung zum Thema Ökologie: "Ich habe diese 55 Minuten nur überlebt, weil ich die Geduld eines tibetischen Lamas habe."

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