© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/08 07. November 2008

Meldungen

Gedenkstätte zeigt "Fotos aus dem Osten"

MARIENBORN. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn zeigt ab dem 6. November Fotografien des Künstlers Harald Hauswald. In der Ausstellung "Gewendet - Vor und nach dem Mauerfall: Fotos aus dem Osten"  sind insgesamt hundert Aufnahmen aus dem alltäglichen Leben zu sehen, wie die Gedenkstätte mitteilte. Die Gegenwart im vereinten Deutschland habe Hauswald mit dem gleichen Blick fotografiert wie die Vergangenheit. Seine Bilder spiegelten wider, wie die Menschen in den letzten Jahren in der DDR lebten. Den Untergang des "realen Sozialismus" zeige er in den Gesichtern alter Funktionäre ebenso wie in hohler SED-Propaganda vor einstürzenden Häuserfassaden. Diesen Motiven stellt die Ausstellung Aufnahmen derselben Menschen und Orte 20 Jahre später gegenüber. Sie ist bis zum 25. Januar 2009 zu sehen.

 

Italien ist Gastland bei Stuttgarter Buchwochen

STUTTGART. Rund 350 Verlage stellen ab dem 13. November bei den diesjährigen Stuttgarter Buchwochen ihr aktuelles Programm vor. Bis 7. Dezember können die Besucher in 25.000 Büchern schmökern, darunter etwa 9.000 Neuerscheinungen, wie die Veranstalter ankündigten. Gastland ist in diesem Jahr Italien, das sich mit rund 1.000 Büchern präsentiert; das Schwerpunktthema lautet "Rund ums Mittelmeer". Außerdem gibt es ein großes Rahmenprogramm mit insgesamt 150 Veranstaltungen, darunter zahlreiche Lesungen. Zu Krimis und Hörbüchern gibt es Sonderausstellungen. Für den 22. November ist eine "Lange Kriminacht" mit sieben Lesungen angesetzt. Die Stuttgarter Buchwochen gehören zu den größten regionalen Buchausstellungen in Deutschland und ziehen jährlich mehr als 100.000 Besucher an. Veranstalter sind der Landesverband Baden-Württemberg des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und das Landeswirtschaftsministerium.

 

Kulturpreis Deutsche Sprache vergeben

KASSEL. Die in Kroatien geborene Schriftstellerin Marica Bodrozic ist mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache geehrt worden, der seit 2000 von der Eberhard-Schöck-Stiftung und dem Verein Deutsche Sprache ausgelobt wird. Die 35jährige erhielt am Samstag in Kassel die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre "sensiblen und berührenden Reflexionen über die reichen Ausdrucksmöglichkeiten, die ihr die deutsche Sprache bietet", sagte Jurychef Helmut Glück. Bodrozic sagte, der Preis sei für sie etwas Besonderes, weil damit nicht ihre Literatur direkt, sondern ihre Art zu kommunizieren hervorgehoben worden sei. "Der Abschied von der einen, das Ankommen in der anderen Sprache hat mich damals sehr bewegt und mein Leben beeinflußt", sagte die Autorin, die mit zehn Jahren nach Deutschland kam. Den undotierten Institutionenpreis erhielt die Schweizer Post für ihren Umgang mit englischsprachigen Einflüssen. Sie lasse Englisch in ihrer Werbung und internen Kommunikation zwar zu, gehe aber bewußt damit um. So heiße es Tastatur und Sicherheitskopie statt Keyboard und Backup, zugleich aber auch Notebook, E-Mail und Computer. "Wir wollten einfach etwas gegen diese abartigen Anglizismen tun. Englisch ist wichtig und genehm, aber es wird oft benutzt, wo es nicht paßt, von Menschen, die es nicht aussprechen können, für andere Menschen, die es nicht verstehen." Der dritte Teil des Sprachpreises, nämlich der mit 30.000 Euro dotierte Jacob-Grimm-Preis, den zuletzt FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher erhielt, wurde in diesem Jahr nicht vergeben.

 

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