© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/08 05. Dezember 2008

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Enteignung weißer Farmer gestoppt

WindhUk. Für 79 weiße Farmer aus Simbabwe gibt es neue Hoffnung. Das Tribunal der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC erklärte letzten Freitag in seiner Urteilsverkündung die Enteignungen im Zuge der Landreform Robert Mugabes als rassistisch motiviert sowie "diskriminierend gegenüber Weißen". Weiterhin verpflichteten die zuständigen Richter die Staatsführung Simbabwes, jegliche Enteignungen der noch im Land verbliebenen Farmer mit sofortiger Wirkung auszusetzen sowie bereits vertriebene Gutsbesitzer bis Juni 2009 angemessen zu entschädigen. "Diese Entscheidung ist historisch und unglaublich", erklärte Ben Freeth, einer der Kläger, nach der Urteilsverkündung. Es sei "das Ende eines langen Kampfes". Unterdessen betonte Simbabwe erwartungsgemäß, die Entscheidung des Gerichts nicht anzuerkennen. Richter Luis Mondlane sei ein "Tagträumer", so der Minister für nationale Sicherheit, Didymus Mutasa. Es sei "nichts Besonderes an den Farmern". Da Simbabwe die Zuständigkeit des "Kolonialgerichts" der SADC nicht anerkenne, werde man die Landreform nicht nur nicht aussetzen, sondern im Gegenteil noch beschleunigen.

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