© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/08 12. Dezember 2008

Leserbriefe

Zu: "Europa schaut weg" von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 49/08

Wodurch Europa zu sich selbst findet

Da wir Christen "das Licht der Welt" sind (Mt 5,14), müssen wir wieder aufs neue den Menschen in Europa ins Bewußtsein rufen, daß Gott jeden einzelnen für seine Taten richten wird. Die Botschaft von uns Christen muß dieselbe sein wie von Christus: "Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1, 15) Das Predigen dieser alten Wahrheit hat in der Vergangenheit immer wieder zu Erweckungen geführt, Menschen änderten sich und ihr Verhalten. Die christlichen Werte, deren Verschwinden vielerorts bedauert und als Ursache für das fehlende Selbstbewußtsein Europas gedeutet wird, beruhen allein auf dieser alten Wahrheit.

Europa wird nur zu sich selbst finden, wenn es zurück zu Gott findet und Buße tut für seine Sünden. Doch bevor Europa erwacht, müssen wir Christen aufwachen und das Evangelium wieder neu verkündigen. Gebe Gott, daß wir die bevorstehende Weihnachtszeit dafür nützen mögen. Die Verfolgung unserer Glaubensgeschwister weltweit sollte uns zusätzlich dazu ermutigen, Spott und Anfeindungen zu ertragen. Der Apostel Paulus mahnt: "Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden." (2. Tim 3, 1)

Jan Weremchuk, Frankenthal

 

 

Zu: "Eine neue Ostpolitik" von Michael Wiesberg, JF 50/08

Einheitliche Position gefragt

Europa sollte endlich lernen, seine Interessen klar zu artikulieren und durchzusetzen. Einige europäische Länder gerade im Osten sollten im Interesse Europas ihre alten Ressentiments vergessen und das Kriegsbeil begraben - gerade gegenüber Rußland. Ähnlich wie beim Irak-Konflikt sind eigene Positionen und ein einiges Europa gefragt. Von der jetzigen Kanzlerin indes ist noch nicht mal eine eigene unabhängige Position zu erwarten - geschweige denn die Entwicklung einer europäischen. Die Politik der Vereinigten Staaten im Kaukasus und im gesamten Osteuropa dient einzig und allein der Spaltung Europas und damit den Interessen der USA. Die Stationierung von Radarstationen im Osten und die Nato-Mitgliedschaft osteuropäischer Länder schaffen erst Konflikte und keinen Frieden.

Stefan Giebel, Bad Emstal

 

 

Zu: "Moralische Morddrohungen" von Matthias Bäkermann, JF 50/08

Zornesröte auf der Stirn

Als Weltkriegsteilnehmer vom ersten bis zum letzten Tag mit anschließendem "Kur-aufenthalt" auf den Rheinwiesen treibt es mir die Zornesröte auf die Stirn, wenn ich vernehme, was vaterlandsvergessene, gewaltbereite und -praktizierende Desperados in Göttingen mit ihren soldatenfeindlichen Äußerungen und Handlungen angerichtet haben.

Daß der grüne Ortsbürgermeister Frank Vaupel den Gefallenen in würdiger Weise seine Reverenz erwiesen hat, ist Ausdruck von Stil und Charakter. Durch sein lobenswertes Handeln hat er auch den Begriff der Zivilcourage wieder in die richtige Position gerückt.

Gerd-J. Kalkowski, Hildesheim

 

 

Zur Meldung: "Islamkritiker Ulfkotte verläßt Pax Europa", JF 50/08

Ulfkottes Eskapaden

Ulfkotte hatte mit seinen politischen Eskapaden dem Verband und seinem Kampf gegen die Islamisierung vermutlich mehr Schaden zugefügt als irgendwelche Karikaturen, die kaum einer gesehen hat. Wenn er in Talkshows deutsche Frauen diskriminiert, diese trieben ihre Kinder massenhaft ab und hätten ihre Werte aufgegeben, argumentiert er exakt wie die hiesigen Islamisten. Er dürfte auch der einzige in diesem Verein gewesen sein, der "Sympathien für den Islam gehegt und auch in Moscheen gebetet" hatte.

Ob wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt wird, ist erst einmal eine Behauptung. Der Verband jedenfalls distanziert sich von allen extremen Organisationen und verlangt dies auch in seinem Aufnahmeantrag.

Wilfried Lüderitz, Wiesbaden

 

 

Zu: "Angriff auf die Chancengleichheit" von Günter Bertram, JF 49/08

Chancengleichheit verletzt

Hier geht es um den Geldsegen für eine zugelassene Partei. Daß die Chancengleichheit rechter Parteien aber schon längst auch durch Versagung ihrer Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit verletzt wird, bleibt generell unter dem Teppich. Zu fragen wäre auch, ob der NPD-Schatzmeister Kemna die 700.000 Euro Parteigeld nicht vielleicht im Auftrag des Verfassungsschutzes veruntreut hat - milde Strafe garantiert.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: "Europa schaut weg" von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 49/08

Der Glaube ist kein Spiel

Für den Muslim ist der Glaube eben kein Spiel wie für die große Mehrheit der Christen. Hier einen Dialog einzufordern, ist absurd, ja eigentlich schon eine Beleidigung für jeden gläubigen Muslim. Der Islam ist für seine Gläubigen wahr, so wie es das Christentum auch einmal für die Christen war. Benedikt XVI.: "Der gespielte Glaube ist etwas grundlegend anderes als der geglaubte und gelebte Glaube."

Joachim Gohlicke, Münster

 

Auch bei uns Benachteiligungen

Danke für Ihren ungebrochenen Mut, Hintergründe und versteckte Zusammenhänge ans Licht zu bringen. Speziellen Dank auch für die gute Übersichtskarte mit den Abstufungen der Verfolgungsgrade. Deutschland ist darin grau angedeutet - doch so langsam müßte man hier gelb schraffieren, da zumindest lokal ganz schöne Benachteiligungen gegen Menschen, die ihren Glauben an Jesus Christus ernst nehmen, im Aufkommen sind. Gleichzeitig werden die tatsächlichen Inhalte des Christentums in den Medien durch gezielte Falschinformationen stigmatisiert, extremisiert, ins Lächerliche gezogen, so daß die Christen letztendlich als "radikal" und "fundamentalistisch" abgestempelt werden können.

Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - denn das Christentum ist der einzige Aufruf in der Menschheit, seine Mitmenschen bedingungslos zu lieben, ihnen zu vergeben und ihnen zu helfen. Da gehört eine ordentliche Portion Lüge dazu, um von diesem Anspruch letztendlich beim "radikalen Fundamentalismus" zu landen!

Daher hoffe ich, daß Sie in Zukunft weiter so offen, unbeschönigend und klar aufzeigen werden, was an der Front der Christenverfolgung passiert.

Roland Schaufler, Kirchardt-Berwangen

 

Arabisch-islamische Städte

Paris, Marseille, London oder Amsterdam sind bedingt durch das koloniale Erbe heute schon quasi arabisch-islamische Städte. Berlin, Frankfurt und andere deutsche Großstädte werden dem im Zuge der Türkisierung und Islamisierung folgen. Fährt man heutigen Tages durch Brüssel, so befindet man sich bereits auf einem großen, weitläufigen, arabisch-afrikanischen Basar, wo man kilometerlang nur noch Fremde sieht. Unweit davon befinden sich die Glaspaläste "unserer" Abgeordneten, die in Wahrheit nicht das geringste Interesse zeigen, diesem Treiben ernsthaft Widerstand zu leisten; weshalb auch, gelingt es doch immer wieder, die breiten Massen mit künstlichem Aktionismus oder der Keule der Ausländerfeindlichkeit zu betäuben und mundtot zu machen.

Und die Deutschen? Sie sind in ihrer breiten Mehrheit dekadent geworden, wählen in ihrer Unwissenheit immer wieder die Parteien, die dem deutschen Volk Schaden zufügen, die die Islamisierung durch Masseneinwanderung und deren Geburtenüberschuß auch noch fördern.

Günter Bohn, Borken-Burlo

 

 

Zu: "Dänemark hielt den Eisernen Vorhang zu" von Wolfgang Mayer, JF 49/08

Anteil der Ausreisebewegung

Wieder einmal finde ich mich bestätigt, seit über zehn Jahren die richtige Zeitung zu halten, und bin der JF dankbar, Wolfgang Mayer zu Wort kommen zu lassen. Mayer ringt bis heute um die ebenbürtige historische Einordnung des Widerstandes der Ausreisebewegung und dessen Anteils am Zusammenbruch des DDR-Sozialismus.

Die unversöhnliche, klare Sprache und die publizistische Regsamkeit des Autors sowie sein heute wieder mutig zu nennendes öffentliches Auftreten resultieren aus den Schatten des Vergessens, die Gerichte und Rechtsanwälte über die noch allzu aktuelle Vergangenheit ausbreiten. Sie verdunkeln heute wieder das Leben der einstigen "negativ-feindlichen Elemente", "rechtswidrigen Antragsteller" und "Unbelehrbaren".

Den erschöpfenden archivalischen Belegnachweis von Mayer können Forscher seit dem Kohl-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig nicht mehr erbringen. Er ist für die Akten des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes gesetzlich stark eingeschränkt. Nun versetzen Landgerichte - wie das Hamburger - die wissenschaftliche Arbeit der Birthler-Behörde in die Bedeutungslosigkeit, denn ihre Bücher erscheinen mit geschwärzten Stellen.

Der Zustand der realsozialistischen Verklärung ist für Jürgen Wetzenstein-Ollenschläger günstig. Er kann aus seinem kommunistischen Versteck nach Hause kommen. "Linke"-Genossen in den Parlamenten, in Anwaltskanzleien und im öffentlichen Dienst arbeiten dafür, daß die einstigen "Ausreiser", Abstimmer mit den Füßen, Widerständler mit Ausreiseantrag - die Vorboten der Wiedervereinigung Deutschlands - weiter als Sündenböcke marginalisiert werden.

Ditmar Hinz, Berlin

 

Noch heute zu wenig gewürdigt

Jetzt nach bald zwanzig Jahren zeigen plötzlich Leute Interesse an einer Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, die bisher nicht erfolgte. Warum geschah das bisher nicht? Es gibt noch viele Leichen im Keller des wiedervereinigten Deutschland, und die nach außen zur Schau getragene weiße Weste könnte sich plötzlich als schmutziger Latz entpuppen.

Für die Botschaftsflüchtlinge muß es sehr ernüchternd gewesen sein, als sie von den Dänen an das SED-Regime ausgeliefert wurden. Noch nachträglich möchte ich gegenüber diesen Menschen meine Bewunderung für den aufgebrachten Mut zum Ausdruck bringen. Die Ausreisebewegung trug nicht unerheblich zu Destabilisierung und Beseitigung des menschenverachtenden Systems bei. Leider wird dies - verglichen mit dem Wirken der sogenannten Bürgerrechtler - noch immer viel zu wenig gewürdigt, so daß die einstigen DDR-Kader leichtes Spiel haben, die Ausreiseantragsteller zu diffamieren.

Klaus Städler, Gotha

 

 

Zu: "Brüderlichkeit" von Karlheinz Weißmann, JF 49/08

Es bedurfte keines Drucks

Hartleibig hält sich der Begriff "Zwangsvereinigung" für den Zusammenschluß von KPD und SED zur SED im Jahre 1946. Von Zwangsvereinigung kann aber nicht die Rede sein.

Am 31. März 1946 fand - wohlgemerkt in West-Berlin - eine Urabstimmung zu diesem Thema statt. Das Ergebnis war aufschlußreich. 51 Prozent der SPD-Mitglieder nahmen an der Abstimmung teil, für den Rest hatte die Frage keine besondere Relevanz, sie stimmten nicht ab. Für den "sofortigen Zusammenschluß" stimmten 13 Prozent, für ein "Bündnis" satte 60 Prozent, zusammen also 73 Prozent, die Seit' an Seit' mit der KPD marschieren wollten. Lediglich 25 Prozent waren gegen jedwede Zusammenarbeit. Es bedurfte also keines Drucks durch die Sowjets. Der Terror gegen Abweichler in der SBZ begann erst nach Etablierung der SED.

Dr. Wulf Rothenbächer, Rheda-Wiedenbrück

 

 

Zum Schwerpunktthema: "Politik braucht neue Impulse", JF 48/08

Konsequenzen ziehen

Professor Weber meint, in der Frage nach der "Abgrenzung gegen Extremismus und der Absage an Gewalt" habe es in der Vergangenheit bei den Republikanern gemangelt. Hängt Weber so an seiner CDU-Mitgliedschaft, daß er die Meinungsäußerungen aus den Verfassungsschutzberichten wiedergeben muß? Kennt er die in der jüngeren Vergangenheit gewonnenen jahrelangen Verfahren bezüglich der Beobachtung durch den Verfassungsschutz und der Verfassungstreue nicht? Weber wäre wesentlich glaubwürdiger, wenn er jetzt die Konsequenzen zöge und sich aktiv für eine konservative Politik einsetzte, und zwar außerhalb der CDU.

Michael Brand, Haibach

 

Vierte Partei immer verhindert

In Ihrem Beitrag "Das immer gleiche Dilemma" sprechen Sie die verschiedenen Ansätze der Neugründung einer "Vierten Partei" an. In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, daß sechs Jahre vor der Gründung der Deutschen Union (DU) die 1964 gegründete NPD mit dem Wahlslogan antrat: "Jetzt auch hier: Die vierte Partei: NPD." Dem Vorsitzenden der DU, Siegfried Zoglmann, hatte der bayerische Ministerpräsident Strauß drei Direktmandate handschriftlich zugesichert. Mit diesem "Pfand" in der Hand versuchte im Juli 1972 der Bundesschatzmeister der DU, Heinz Barge (1970 FDP, später SPD), über mich an "Indianer" von der NPD zu kommen.

Meine Einschätzung, daß am Ende nur ein Mandat für Herrn Zoglmann herauskommen würde, bestätigte sich im November 1972 bei der vorgezogenen Bundestagswahl. Damals wie heute: Alles Barmen um die fehlenden Hilfstruppen für CDU/CSU kann nicht vergessen machen, daß es zuerst immer die Unionsparteien selber waren, die das Aufkommen einer "Vierten Partei" - wie es damals zu Recht hieß - rechts von ihnen brutal verhinderten.

Manfred Aengenvoort, Oberhausen

 

 

Zu: "Kulturrevolution ohne Mao" von Josef Kraus, JF 48/08

Deutsch fördert gutes Denken

Dieses armselige Affentheater mit dem Denglisch macht mich wütend. Unseren Schatz, die deutsche Sprache, bestaunt besonders der, wer noch eine andere Sprache beherrscht. Mein Freund, ein sehr guter Techniker aus Rußland, wunderte sich, wie präzise und fördernd beim Denken die deutsche technische Sprache ist; aber auch in Politik und in anderen Bereichen. Nun wird sie im Dienste der Globalisierung weggedrängt und verstümmelt - schade, sehr schade.

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

Grund zu Selbstbewußtsein

Dem Autor ist völlig zuzustimmen. Während er aber nur die Wirkung nach innen hervorhebt, sollten wir sehr selbstbewußt auch nach außen auftreten. Alle bahnbrechenden Entwicklungen in Mathematik und Physik im vorigen Jahrhundert wurden in der deutschen Sprache gemacht: das Wirkungsquantum, die Quantenmechanik, die Relativitätstheorien, die Gödelschen Sätze. Auch damals schon war die englischsprachige Welt materiell und personell haushoch überlegen, und die ganze Welt suchte nach diesen Ergebnissen. Sie kamen aber ganz unauffällig aus Deutschland. Es gibt also guten Grund zu der Feststellung, daß Deutsch die Wissenschaftssprache der Welt ist, und zwar in dem genauen Sinne: Solange nicht deutsch gesprochen und gedacht wird, kommen wir nicht weiter. Nur die ganz dumme Meute ("Qualitätspresse") kann hierin ein nationalistisches Argument sehen.

Hartmut Bruns, Petershagen

 

 

Zu: "Letzte Ruhe nach einer langen Odyssee" von Ekkehard Schultz, JF 48/08

Auch Zivilisten darunter

Der Bericht über die Beerdigungen in Eger ist eine Zumutung, einer JF absolut unwürdig! Der Bericht in PC-Korrektheit enthält kein Wort darüber, daß mindestens 450 von 1.300 Skeletten Zivilisten gehören und nicht wahrscheinlich ermordeten Kriegsgefangenen! Schon die Bild-Zeitung berichtete darüber; ausgerechnet Sie enthalten sich dieser Meldung, warum?

Karl-P. Schlor, Filderstadt

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