© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/08-01/09 19./26. Dezember 2008

Meldungen

Finanzkrise schweißt drei Rivalen zusammen

Fukuoka. Die drei wirtschaftsstärksten ostasiatischen Länder China, Japan und Südkorea haben sich auf eine verstärkte regionale Zusammenarbeit zur Überwindung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise verständigt. Der chinesische Premier Wen Jiabao und sein japanischer Amtskollege Taro Aso sowie der südkoreanische Präsident Lee Myong Bak unterzeichneten auf dem Gipfel im südjapanischen Fukuoka drei Erklärungen zu Partnerschaft, internationaler Wirtschaft und Finanzlage sowie zur Zusammenarbeit bei der Katastrophenbewältigung. Aso sprach angesichts der weiter ungelösten Territorialstreitigkeiten zwischen den drei Ländern (JF 28/08) von einem "historischen" Treffen. Von Asiens Staaten werde erwartet, "daß sie als das Zentrum des globalen Wirtschaftswachstums eine entscheidende Rolle bei der Umkehr des weltweiten Abwärtstrends spielen", hieß es im Abschlußkommuniqué. Die Notenbanken Chinas und Japans wollen unter anderem Südkorea helfen, den dramatischen Kursverfall des Won zu stoppen.

 

Direktverbindungen von Taiwan nach China

PEKING/TAIPEH. Zwischen China und Taiwan gibt es seit Wochenanfang wieder direkte Flug-, Schiffs- und Postverbindungen. Das erste Flugzeug startete am Montag in der südchinesischen Stadt Shenzhen nach Taiwan, in der Gegenrichtung ging der erste Flug von Taipeh nach Shanghai. Peking betrachtet die früher Formosa genannte Insel, die bis 1945 zu Japan gehörte, seit ihrer Abspaltung von China 1949 als abtrünnige Provinz. Eine Wiedervereinigung zu Pekinger Bedingungen lehnt Taipeh aber weiter strikt ab. Nach dem Amtsantritt des konservativen taiwanesischen Präsidenten Ma Ying-jeou (Kuomintang) starteten 2008 wieder direkte Gespräche. Mas liberaler Amtsvorgänger Chen Shui-bian, der im November wegen Korruptionsverdachts festgenommen wurde, hatte den Unabhängigkeitskurs forciert.

 

In England Geborener wird Thailands Premier

Bangkok. Das thailändische Parlament hat nach wochenlangen Protesten (JF 51/08) am Montag Abhisit Vejjajiva von der oppositionellen Demokratischen Partei zum neuen Regierungschef gewählt. Der 44jährige Ökonom ist der 27. Premier seit Einführung der konstitutionellen Monarchie 1932. Die Anhänger der bisherigen Regierung unter der Volksmachtpartei (PPP) kritisierten Abhisit als "Strohmann der Armee", Ex-Premier Samak Sundaravej verglich ihn mit einer "unreifen Mango". Abhisit wurde im englischen Newcastle als Sohn eines thailändisch-chinesischen Professorenpaares geboren. Er studierte in Oxford und begann 1992 seine thailändische Politikkarriere.

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