© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/08-01/09 19./26. Dezember 2008

Meldungen

Stauffenberg-Film läuft in US-Kinos an

NEW YORK. Kurz vor der Weltpremiere von "Operation Walküre" am Montagabend (Ortszeit) in New York hat das US-Filmfachblatt Variety den Kinofilm über das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 zwiespältig beurteilt. Tom Cruise in der Hauptrolle des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg wirke "ein bißchen steif, aber angemessen", schrieb Variety. Der Streifen von Regisseur Bryan Singer halte sich zwar eng an die historischen Fakten, aber die Dialoge "knisterten" nicht und den Charakteren fehle die Individualität. "Visueller Glanz in Hülle und Fülle, aber ein kaltes Werk, dem die notwendige Spannung fehlt", so der Kritiker. Die "Walküre"-Dreharbeiten in Deutschland im vergangenen Jahr hatten Schlagzeilen gemacht. Für kontroverse Diskussionen sorgte vor allem, ob ein bekennender Scien­tologe wie Cruise die Hauptrolle übernehmen dürfe. Auch um die Genehmigung für Aufnahmen im Innenhof des historischen Berliner Bendlerblock gab es heftige Querelen. Schließlich durfte am Originalschauplatz gedreht werden, wo Stauffenberg nach dem mißglückten Hitler-Attentat hingerichtet worden war. Später verletzten sich elf Komparsen bei einem Unfall am Set. Regisseur Singer ("Die üblichen Verdächtigen", "X-Men") gab zu, daß die ständige Aufregung in der Presse kein guter Hintergrund für seine Arbeit gewesen sei. "Es ist sehr hart, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn der Kopf voll davon ist, was man liest - oft aus nicht glaubhafter Quelle", sagte er der New York Times. Selbst um den optimalen Starttermin gab es Tauziehen. In den US-Kinos läuft der "Operation Walküre - Das Stauffenberg- Attentat" am 25. Dezember an. Das qualifiziert "Walküre" noch für das Oscar-Rennen im Frühjahr. In Deutschland soll der Film bundesweit am 22. Januar in den Kinos starten.

 

Fernsehsender: Keine Bühne für Christian Klar

BERLIN. ZDF-Intendant Markus Schächter und ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender haben die Redaktionsleiter des Senders per E-Post aufgefordert, den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar nicht in ihre Talkshows einzuladen. Klar soll am 3. Januar nach 26 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen werden. Er wurde unter anderem wegen der Beteiligung an der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer sowie den Morden an Generalbundesanwalt Siegfried Buback und dem Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Schächter und Brender hätten "darum gebeten, mit dem Thema behutsam umzugehen", sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock. Dies gelte jedoch nicht als Verbot, sagte Stock. Wenn eine Redaktion an einer Einladung Klars interessiert sei, möge sie aber Rücksprache mit der Chefredaktion halten. "Bei uns gibt es ähnliche Überlegungen", sagte ARD-Sprecher Burchard Röver. Die ARD wolle Klar kein Forum bieten und habe "keine Absicht, ihn als Gast einzuladen". "Unabhängig von der nachrichtlichen Berichterstattung wird es bei uns keine Bühne für Christian Klar als Gast geben", sagte RTL-Sprecherin Heike Schultz. Auch die für "Stern TV" verantwortliche Produktionsfirma I&U TV schloß ein Interview mit dem 56jährigen aus. N24 hingegen kann sich eine Einladung Klars "unter bestimmten Voraussetzungen" vorstellen, sagte Sendersprecher Thorsten Pütsch. Es werde bereits geprüft, in welchem Format der richtige Rahmen möglich wäre. Dies könne eine Nachrichtensendung oder ein Talk-Format sein.

 

Sprach-Pranger

"Dont drink too much. Stay Gold"

Motto einer Kampagne der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart gegen "Komasaufen" Jugendlicher

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