© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/09 02. Januar 2009

Zitate

„Was in Amerika, Frankreich und England unstrittig ist, die sprachliche Leitkultur des Gastlandes, ist in Deutschland von Zweifeln übermäßiger Selbstreflexion durchsetzt. Auschwitz hat nicht nur die deutsche Geschichte, sondern auch Sprache und Kultur mit dem Virus des Zweifels infiziert. Und so trifft eine selbstbewußte islamisch-türkische Gemeinschaft auf eine deutsche Gesellschaft, der die kulturelle Selbstbehauptung kein Anliegen mehr ist.“

Alexander Gauland, Kolumnist, im „Tagesspiegel“ vom 15. Dezember

 

 

„Es geht nicht um ‘Dämonisierung’. Aber der ‘smarte Extremimus’ der ‘Linken’ ist ein gefährlicher Extremismus. Er will Anerkennung als ‘eine normale politische Kraft’, bleibt aber seinen freiheitsfeindlichen Zielen treu.“

Uwe Schünemann, CDU, niedersächsischer Innenminister, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 15. Dezember

 

 

„Die Kosovaren waren natürlich von den Serben unterdrückt. Ihr Aufstand war verständlich. Aber die Zwangsevakuierung, die von Milošević im Kosovo angeordnet wurde, läßt sich auf keinen Fall mit Auschwitz vergleichen, wie das der damalige deutsche Außenminister tat, um die Zustimmung seiner Partei für diesen Kriegseinsatz zu gewinnen.“

Peter Scholl-Latour, Journalist und Buchautor, in der „Zeit“ vom 17. Dezember

 

 

„Das Markenzeichen dieser Bundesregierung, nämlich die Staatsverschuldung bis 2011 auf Null zurückzufahren, entpuppt sich als vergängliches Tattoo, das vom ersten Gewitter abgewaschen wird. Tatsächlich gründete das Versprechen eines ausgeglichenen Haushalts auf Schönwetterannahmen. Steinbrück erhöhte die Steuern, schrieb die guten Konjunkturzahlen fort und konnte sich als Sanierer sonnen, ohne die Schmerzen eines Sparminators zu leiden.“

Christian Ramthun, Redakteur der „Wirtschaftswoche“, am 17. Dezember auf wiwo.de

 

 

„Einst warf man die Überbringer schlechter Nachrichten in den Kerker. Heute ist es umgekehrt. Horrorszenarien aller Art erhalten Applaus. Wer nicht an ein schlimmes Ende glaubt, wird zum Naivling gestempelt. Abgrundtiefer Pessimismus gilt als aufgeklärt und kritisch. Man könnte das als Neurose einer Generation abtun, für die – erstmalig in der Weltgeschichte – zeitlebens Frieden, Freiheit und Wohlstand selbstverständlich waren.“

Michael Miersch, Publizist, in der „Welt“ vom 18. Dezember

 

 

„Ja sie haben die Schwelle niedrig gelegt. Die Kirche wurde zur Imbißbude, in die man rein- und rauslatschen konnte, und der Priester stand plötzlich mit dem Gesicht zur Gemeinde wie in der Tagesschau. Viele Kirchen sind ja nur noch Sozialhilfestationen oder Bühnen, wo man Lieder mit Klampfe spielt, die man auch in jedem Pfadfinderverein finden kann. Es ist sehr viel an Geheimnis und an Respekt verloren gegangen. “

Matthias Matussek, Publizist, im „Cicero“, Januar 2009

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