© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/09 02. Januar 2009

Meldungen

Diskriminierung: Türkin scheitert mit Klage

WIESBADEN. Eine türkischstämmige Frau ist mit ihrer Klage wegen angeblicher Diskriminierung weitgehend gescheitert. Die 38 Jahre alte Frau hatte der R+V Versicherung vorgeworfen, ihren Mutterschutz ausgenutzt zu haben, um ihre Stelle einem männlichen Deutschen zuzuweisen. Nach dem Ende ihres Mutterschutzes sei sie auf einen unattraktiven Posten im Vertrieb versetzt worden, was sie auf ihre Abstammung und ihr Geschlecht zurückführte. Die Türkin forderte rund 434.000 Euro wegen des Verdienstausfalls für die Zeit bis zum Renteneintritt sowie 43.000 Euro Schmerzensgeld. Das Arbeitsgericht Wiesbaden konnte jedoch weder Beweise noch Indizien für eine ethnisch bedingte Diskriminierung erkennen. Lediglich „eine Benachteiligung der Klägerin aufgrund ihrer Mutterschaft und damit wegen ihres Geschlechtes“ könne festgestellt werden. Die Kammer verpflichtete die Versicherung zu einer Entschädigungszahlung von 10.818 Euro. Die Klägerin kündigte an, in Berufung zu gehen.

 

Stella muß Entwurf für Schloß überarbeiten

Berlin. Der Entwurf des italienischen Architekten Franco Stella für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses muß möglicherweise noch einmal überarbeitet werden. Laut einem Bericht des Bundesbauministeriums an den Haushaltsausschuß des Bundestages überschreitet der Entwurf, der unter anderem auch die Wiederherstellung der Schloßkuppel vorsieht, die vom Parlament festgelegte Kostenobergrenze von 552 Millionen Euro. Möglicherweise wird nun zunächst auf die Rekonstruktion von barocken Fassaden des Eosanderhofes verzichtet. Diese Fassaden waren in der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs nicht vorgesehen. Auch auf die Kuppel über dem Hauptportal des Schlosses könnte zunächst verzichtet werden.

 

Schriftstellerverband: Stolz droht Rauswurf

KÖLN. Der Publizist Rolf Stolz soll aufgrund seiner Zusammenarbeit mit der JUNGEN FREIHEIT aus dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) ausgeschlossen werden. Dies fordert neben anderen die ehemalige VS-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Eva Weissweiler. In der Gewerkschaftszeitung Kunst und Kultur schreibt sie: „Muß der VS auch Mitglieder dulden, die Thesen äußern, die als ausländerfeindlich, rassistisch und islamophob gelten können oder gar als Verharmlosung der NS-Geschichte?“ Stolz rufe nationale Kräfte von Rechts und Links angeblich zu einem Kampf „gegen alles Undeutsche“ auf. Stolz, der Gründungsmitglied der Grünen ist, wies die Unterstellungen von sich. Er habe nie zu einem Kampf „gegen alles Undeutsche“ aufgerufen: „Bei mir findet sich nirgendwo diese Formulierung.“ Gegenüber der JF äußerte Stolz seine Betroffenheit über die persönlich diffamierenden Angriffe.

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