© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/09 02. Januar 2009

Meldungen

USA bleiben weiter ein beliebter Hafen für Geld

Coventry. Der britische Ökonom Robert Skidelsky hat vor Protektionismus und einer bewußten Währungsabwertung als Reaktion auf die Weltfinanzkrise gewarnt. „Beides geschah in den dreißiger Jahren“, erklärte der renommierte Keynes-Biograph in der Zürcher Weltwoche. Großbritannien werde in diesem Jahr von der Rezession stark betroffen sein, weil es eine sehr einseitige Struktur mit einer starken Betonung der Finanzdienstleistungen in London habe. Auch die Schweiz und Länder mit einem sehr großen Bankensektor im Vergleich zu ihrem Bruttoinlandsprodukt würden es fiskalisch schwer haben. Die USA hingegen blieben ein beliebter Hafen für Geld. „Der Dollar ist stärker geworden, was angesichts der amerikanischen Schulden überraschend ist. Aber die amerikanische ist immer noch die mächtigste Wirtschaft der Welt“, so Skidelsky. Jede Reform der internationalen Finanzinstitutionen wie IWF oder Weltbank werde aber wachsenden Volkswirtschaften eine wichtigere Rolle einräumen. „Man muß zu China, Japan und möglicherweise Brasilien sagen: Ihr müßt jetzt Mitbesitzer des Systems werden. Besitz bedeutet, daß ihr mitwirkt, wenn die Regeln aufgestellt werden, und daß ihr eine gewisse Verantwortung übernehmen müßt.“

 

Energieausweispflicht für Wohngebäude

BERLIN. Ab 1. Januar ist der Energieausweis (JF 29/08) für fast alle Wohngebäude gesetzliche Pflicht. Eine Ausnahme gibt es bei denkmalgeschützten Bauwerken. Für selbstgenutzte Immobilien besteht ebenfalls keine Ausweispflicht – solange diese nicht verkauft oder vermietet werden. Bisher war der Energieausweis nur für Häuser obligatorisch, die vor 1966 gebaut wurden. Der Energieausweis zeigt das Heizkostenniveau auf einer Skala von Grün bis Rot. „Energieeffiziente Altbauten mit der Farbe Grün punkten mit minimalen Heizkosten, hohem Wohnkomfort und mehr Wert auf dem Immobilienmarkt“, erklärte Claudia Rist, vom Umweltministerium Baden-Württemberg. Bei der Warnfarbe Orange oder Rot lohne sich eine Energieberatung mit anschließender Sanierung. Für Häuser mit bis zu vier Wohneinheiten, die vor 1978 erbaut und zwischenzeitlich nicht energetisch saniert wurden, ist inzwischen der teure bedarfsorientierte Ausweis Pflicht. Für alle anderen Häuser reicht der preiswertere Verbrauchsausweis für etwa 15 Euro. Eigentümern, die bei Vermietung oder Verkauf keinen Energieausweis vorlegen können, droht im Extremfall ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro. Mehr unter www.zukunft-haus.info

 

Umweltbewußtsein der Deutschen weiter hoch

DESSAU. Das Umweltbewußtsein der Deutschen bleibt auf einem hohen Niveau: Für 91 Prozent der Befragten ist der Umweltschutz nach wie vor wichtig. Der Erhalt natürlicher Lebensräume ist aus Sicht der Deutschen nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen lebenswichtig, heißt es in einer aktuellen Studie, die das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegeben haben. „Die Bereitschaft der Bevölkerung zum Handeln ist da“, folgerte UBA-Experte Harry Lehmann. „Es ist wichtig, klare Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Studie findet sich im Internet unter www.umweltbundesamt.de/umweltbewusstsein

 

Zahl der Woche

18,5 Milliarden Euro hat 2007 der Konsum von Genußmitteln in die Kassen von Bund und Ländern gespült. Die Tabaksteuer war mit 14,3 Milliarden Euro am ertragreichsten. Die Branntweinsteuer brachte 2,0 Milliarden, die Kaffeesteuer 1,1 Milliarden und die Biersteuer 760 Millionen Euro ein.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

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