© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/09 06. Februar 2009

Meldungen

Bischof Algermissen wehrt sich gegen Kritik

Fulda. Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hat die Kritik an seinen ablehnenden Äußerungen zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zurückgewiesen. In einer Stellungnahme verwahrte er sich gegen Vorwürfe des Grünen-Politikers Volker Beck, der die Aussagen Algermissens "in die Nähe der entsetzlichen Holocaust-leugnerischen Äußerungen" des englischen Bischofs Richard Williamson gebracht habe. Algermissen hatte laut Medienberichten vor Jugendlichen gleichgeschlechtliche Hochzeiten als "abartig" bezeichnet. Daraufhin hatte der kirchenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Josef Winkler, dem Bischof vorgeworfen, er habe mit seinen Äußerungen "die Grenze zur Hetze gegen Minderheiten" überschritten. Algermissen verwies in seiner Stellungnahme darauf, daß "nicht alle Handlungen von Menschen in gleicher Weise richtig und nicht alle Lebensformen gleich gut" seien. Homosexuelle Beziehungen lehne die katholische Kirche ab, da nach ihrem Verständnis eine Ehe auch nur zwischen Mann und Frau möglich sei.

 

Deserteure: Mißfelder fordert Rehabilitierung

BERLIN. Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat sich für eine Rehabilitierung von im Zweiten Weltkrieg verurteilten Deserteuren ausgesprochen. In der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" sagte der CDU-Bundesabgeordnete in der vergangenen Woche, er könne es niemandem verdenken, "daß er versucht hat, dieser Armee und diesen Häschern zu entkommen". Auf die Frage Illners, ob 2009 endlich die Schmach von den Deserteuren genommen werden solle, als Kriminelle und Verurteilte zu gelten, sagte Mißfelder, er habe damit kein Problem. Seine Generation sehe das anders als diejenigen, die noch im Zweiten Weltkrieg bis zum Schluß kämpfen mußten. Für ihn sei die Sache vorwiegend ein juristisches und kein politisches Problem. Er sei sich jedoch sicher, daß die Angelegenheit einer Lösung zugeführt werde.

 

Schäuble warnt vor kulturellen Konflikten

Hamburg. Bundesinnnminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat mit Blick auf die Einwanderung nach Deutschland vor kulturellen und religiösen Konflikten gewarnt. Durch die Zuwanderung nähmen die kulturellen Unterschiede zwischen den Menschen zu, sagte er dem Hamburger Abendblatt. Das könne eine große Bereicherung sein. "Es führt jedoch auch zu größerer Komplexität in unserer Gesellschaft und teilweise auch zu kulturellen und religiösen Konflikten", sagte Schäuble. "Wir - Staat und Gesellschaft - müssen noch mehr tun, um solchen Konflikten vorzubeugen. Wir müssen die Voraussetzungen für Integration und damit auch für ein gutes Miteinander schaffen", forderte der Innenminister.

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