© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/09 27. Februar 2009

Leserbriefe

Zu: „Wenn Demokratie lästig wird“ von Dieter Stein, JF 8/09

Weiterkämpfen!

Mit Entsetzen, Wut und Verzweiflung habe ich im letzten Jahr zur Kenntnis nehmen müssen, wie die Volksvertreter nach einer lustlos geführten Debatte mit großer Mehrheit dem Vertrag von Lissabon zugestimmt haben. Dabei hat dieser Vertrag dramatische Folgen für unser Land und für unser Parlament. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog stellte die Frage, ob man nach Inkrafttreten des Vertrages „die Bundesrepublik noch uneingeschränkt als parlamentarische Demokratie bezeichnen“ könne. Trotzdem haben die Abgeordneten  frohen Mutes ihrer Entmachtung zugestimmt. Ich kann mir dieses Verhalten unserer Volksvertreter nur durch einen schon pathologischen Selbsthaß dem eigenen Volk gegenüber erklären, wie er ausgeprägt bei den extremen Linken, zum Teil bei den Grünen und nun offensichtlich auch bei den verbliebenen „Volksparteien“ Einzug gehalten hat.

Meine einzige Hoffnung ruht nun auf unserem Bundesverfassungsgericht. Meine Bitte an die JUNGE FREIHEIT: Kämpfen Sie weiter für ein „Europa der Vaterländer“ und widmen Sie diesem Thema laufende Aufmerksamkeit!

Dr. Sieghart von Watzdorf, Kaarst

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Ein Volk will frei sein“, JF 9/09

Irre Grenzziehung

Wie kann in heutiger Zeit ein so eindeutig deutsch-österreichisches Gebiet derart fremdbestimmt werden – und das ohne jeglichen internationalen Beistand? Muß denn immer noch die Willkür von Hitlers einzigem Verbündeten aufrechterhalten werden? Diese irre Grenzziehung  mit behördlicher und kultureller Unterdrückung ist eine Anklage an den europäischen Geist!

Ludwig W. Wördehoff, Essen

 

 

Zu: „Frontalangriff auf konservative Katholiken“ von Paul Rosen, JF 8/09

Einen Sonderpreis verdient

Mit ihrer Berichterstattung und Kommentierung des Berliner Schmierenstücks gegen Papst Benedikt XVI. und die „konservativen Katholiken“ (das sind doch wohl die, die das Vermächtnis Jesu und seiner Jünger bewahren und durch die Zeiten tragen) hat sich die JUNGE FREIHEIT hohes Lob und – wenn es ihn gäbe – einen Sonderpreis für unabhängige Pressearbeit verdient. Vor allem aber hat sie sich als eine unbestechliche – und deshalb wohl so ungeliebte und von Gegnern freier Meinung nicht selten verleumdete und verfolgte – Stimme im weithin gleichgestalteten deutschen Pressekonzert erwiesen.

Danke für diese Stimme eines anderen Deutschland, in dem ich mich auch als konservativer katholischer Christ zu Hause fühlen darf und kann.

Dr. Karl Hugo Breuer, Bergisch Gladbach

 

Die Deutschen sollten stolz sein

Die Kanzlerin hat einen Affront gemacht, als sie den Heiligen Vater beleidigt hat. Als Franzose denke ich, daß die Deutschen stolz sein sollten, einen Papst zu haben, der aus ihrer Heimat kommt.

Hubert Biseau, Nürnberg

 

Sie macht die CDU unwählbar

Ich bin zwar kein Katholik, finde aber die Attacke der Kanzlerin gegen den Papst schlicht ungehörig. Peinlicher ist allerdings der Auftritt des vorbestraften Michel Friedman, dem man im Hamburger Abendblatt fast eine ganze Seite zur Verfügung stellte, um mit seinem Kollegen vom Zentralrat der Juden den Rücktritt von Bundestagspräsident Norbert Lammert zu fordern, der die Angelegenheit in ein richtiges Licht rückte.

Dort hörte man von der Kanzlerin allerdings nichts. Eigene Parteigenossen gegen falsche Angriffe in Schutz zu nehmen, ist ihre Sache nicht. Das Ganze erinnert sehr an die Hohmann-Affäre, dem man auch Falsches unterstellte. Man fragt sich, für welche weiteren Bevölkerungsgruppen die Kanzlerin die CDU unwählbar machen will.

Gottfried Dyrssen, Aumühle

 

Die Hölle tobt

Ich möchte mich einfach nur bei Ihnen bedanken, daß Sie den Mut haben, in diesen stürmischen Zeiten gegen den Strom zu schwimmen und Position für den Papst und die Tradition der Kirche zu beziehen. Die Hölle tobt – bleiben Sie auf der richtigen Seite.

Reinhard Mehne, Schwendi

 

 

Zu: „Der Super-Vatikan“ von Thorsten Hinz, JF 8/09

Bahnbrechender Beitrag

Es gehört sehr viel Mut dazu, im heutigen Deutschland mit seiner neuen „Zivilreligion“ gewisse Wahrheiten offen auszusprechen. In seinem bahnbrechenden Beitrag, den man noch in ferner Zukunft zitieren wird, zerschmettert Thorsten Hinz auch die Illusionen der leisetreterischen Neokonservativen unter den deutschen Katholiken, welche glauben, weiterhin mit Frau Merkel und ihrem Netzwerk paktieren zu müssen.

Rodolfo E. Panetta, Horb-Grünmettstetten

 

Wem der Papst verpflichtet ist

Dem Autor ist eine beeindruckende Analyse der aktuellen Empörungskampagne gelungen. Der Papst ist lediglich Gott, dem Glauben und als Hirte seiner Herde verpflichtet. Er ist jedoch weder der Political Correctness noch der Volksfront gegen Rechts, noch irgendwelchen Betroffenheitsbeauftragten der Politik verpflichtet. Das hat er demonstriert und damit den Aufschrei provoziert: Zu Hilfe! Er ist noch nicht gleichgeschaltet!

Dr. Hagen Reichert, Homburg

 

Erörterung zur Redefreiheit

Entweder ist man bereit, für die Redefreiheit derjenigen zu kämpfen, deren Meinungen man ganz abscheulich findet, oder man ist unbedingt bereit, sich mit einer Gesellschaft abzufinden, in der manche – heute noch wenige, morgen vielleicht mehr – Meinungen gesetzlich verboten sind. Denn erst beim Kampf um den Schutz von Meinungen, die wir selbst nie wieder hören möchten, wird die Redefreiheit in unserer Gesellschaft tatsächlich geprüft – und dann entweder durchgesetzt oder aufgegeben.

Das gesetzliche Verbot der Holocaust-Leugnung wirft aber noch weitere, ebenso schwierige Fragen auf: Wie kann es sein, daß man nicht den Holocaust, aber zu gleicher Zeit und in demselben Land die Existenz Gottes leugnen darf ? Ist unsere Vorstellung vom Holocaust wichtiger als die von Gott?

Monika Reisel, Kaiserslautern

 

Um so schriller und irrer

An sich könnte es mir „wurscht“ sein, was in meinem nördlichen Nachbarland in Sachen Vergangenheitsbewältigung passiert. Je länger aber diese Zeiten zurückliegen, um so schriller und irrer schlagen die Medien die Vergangenheitsbewältigungs- und die Holocaust-Trommel, traktieren die Leute bis zum Gehtnichtmehr mit der Rassismus-, Vergangenheitsbewältigungs-, Rechtsextremismus- und Fremdenfeindlichkeits-Keule, bis man mit der Bevölkerung und vor allem mit den jungen Generationen, die für Taten, die nun weit mehr als sechzig Jahre zurückliegen, weder verantwortlich sind noch dafür verantwortlich gemacht werden können, Mitleid kriegen kann.

Als gläubiger Katholik gehorche ich nur meinem Herrgott, der mich auffordert, neben ihm keine andere Religion beziehungsweise Götter zu dulden. Daran halte ich mich und verabscheue deswegen diese abgrundtief verlogenen Medien und dazu noch eine Justiz, die die Hure der Politik ist.

Meinrad Stöckli, Au-Wädenswil, Schweiz

 

Heilfroh, daß es den 130er gibt

Gerade wenn man ganz persönlich erleben durfte, daß es keine leeren Wort sind: „Ich bin der Herr, Dein Gott“, dann bekommt das Gedenken an den Holocaust eine ganz besondere Bedeutung – falls man Deutscher ist: Denn einerseits waren und bleiben die Juden – mit all ihren Fehlern – für die Christenheit das auserwählte Volk, der „Augapfel“ dieses Gottes! Und andererseits war der Holocaust schließlich der – in seinem Ausmaß meines Erachtens umfassendste – Versuch, dieses Volk Gottes auszulöschen!

Es ist oberflächlich gesehen weniger eine Frage, wie wir als Deutsche vor den Juden und den übrigen Völkern dastehen, sondern wie wir vor diesem ewigen, heiligen Gott in Zukunft dastehen, gerade vor dem Hintergrund dieser Geschichte.

Jedenfalls muß es für deutsche Christen, wenn wir es gut meinen mit Deutschland, unser kleines Einmaleins für die Zukunft bleiben: Unser Volk kann bei aller individuell vergebbaren Schuld gar nicht oft genug an den Holocaust denken und davon reden. Deshalb bin ich heilfroh, daß es Paragraph 130, 3 und4 StGB gibt!

Ralf Mayer, Berlin

 

Kommerzielle Ebene

Zwei Generationen nach dem verbrecherischen Geschehen in den zwölf Jahren des Nationalsozialismus können die Kinder und Enkel nur noch eine historische Dimension erkennen. Da Schuld nach christlicher Auffassung immer nur etwas Persönliches ist, lehnen sie jede Zuweisung von Schuld und Verantwortung ab. Das Nebeneinander mit Zugewanderten erschwert die Situation weiter. Es kann doch nicht sein, daß der junge hier geborene Türke seinen deutschen Mitschülern eine Art Erbsünde andichten kann, von der er sich selber frei fühlt.

Überhaupt erkennen die jungen Menschen, daß der Holocaust schon lange die Ebenen des Kommerziellen erreicht hat. Sie vergleichen auch mit der Abscheu erweckenden Situation in Israel/Palästina, deren öffentliche Nichtbeachtung sie als absichtliches Tabu einschätzen. Man sollte dem Widerwillen unserer Jugend nicht weitere Nahrung geben.

Prof. Dr. Werner Auer, Wiesenbach

 

 

Zu: „‘Der Schaden könnte nicht größer sein’“ von Marcus Schmidt, JF 8/09

Weltweit beispiellos

Ich möchte an dieser Stelle Martin Hohmann zum Beibehalten seiner ehrlichen, offenen und couragierten Haltung gratulieren nach all dem Unrecht, das ihm seine Kollegen angetan haben.

Die Neigung, weltweit Ratschläge zu erteilen und Noten zu vergeben, sehe ich nicht allzu negativ, da die Deutschen damit nicht alleine stehen. Doch das neuropathologische Verhältnis der Deutschen zu den Juden – mit extrem ausgeprägter Feigheit, Naivität, Hinterhältigkeit, Heuchelei bis zu Kadavergehorsam – ist weltweit absolut einmalig und ohne Beispiel.

Peter Christian Vogl, Salzburg

 

 

Zu: „Wir brauchen keinen Gott“ von Wolfgang Witt, JF 8/09

Die Berater besser prüfen

Mit Erstaunen nehme ich bezüglich Ihrer Darwin-Kommentierung zur Kenntnis, daß Ihr in anderen Zusammenhängen bewährtes ideologiekritisches und scheuklappenfreies Vorgehen an diesem Punkt leider ausgesetzt hat.

Es ist bekannt, daß die JF ihre Stärken in anderen Disziplinen als den Naturwissenschaften behauptet; um so kritischer sollten Sie überprüfen, auf welche Berater und Publizisten Sie sich gerade auf diesem weltanschaulich ungemein umkämpften Terrain stützen.

Der Beitrag von Wolfgang Witt läßt wenig Verständnis für die aktuelle Diskussionslage erkennen und spielt die Karte der mainstream-geschützten Vereinfacher und Tabuisierer mit der gleichen Nonchalance, die Sie anderen Gazetten etwa bezüglich geschichtsphilosophischer Fragestellungen zum Vorwurf machen.

Dr. Wolfgang Nestvogel, Hannover

 

Kalte Evolutionswelt

Ich bin etwas enttäuscht von der einseitigen Darstellung des Darwinismus in der JF. Streng wissenschaftlich gesehen gibt es keine Alternative zu ihm, da ich Gott nicht beweisen kann. Ich hätte allerdings einen Hinweis darauf erwartet, daß wesentliche Fragen des Lebens vom Darwinismus unbeantwortet bleiben müssen. Unsere Existenz ist keine wissenschaftliche, sondern eine lebendige. Wir brauchen angesichts des Todes Gewißheiten, die uns der Darwinismus nicht geben kann. Jedem Menschen ist es ein Bedürfnis, zu erfahren, woher seine Existenz rührt und wohin es nach dem Tode geht.

Wer behauptet, daß wir keinen Gott brauchen, überläßt den Menschen der Hoffnungslosigkeit. Daß der Mensch hoffen und glauben kann, ist eine Gabe Gottes, ebenso wie das Empfinden von Schönheit oder die Eigenschaften Gnade, Barmherzigkeit, Liebe und Geduld. In der kalten Evolutionswelt haben diese Eigenschaften keinen Platz und keinen Wert. Gewiß gibt es Darwinisten, die genau das behaupten, doch sollten diese etwas tiefer in den Geist dieser Begriffe eintauchen. Wer da tief genug taucht, fängt an zu erkennen und aus dieser Erkenntnis wieder an Gott zu glauben.

Heinz-Jürgen Reith, Marburg

 

 

Zu: „Renates Schulmädchen-Report“ von Doris Neujahr, JF 8/09

Deutsche Interessen wahren!

Was könnte Deutschland mit diesen Leuten anfangen? Weiß man überhaupt, ob es sich nicht doch um Terroristen handelt?  Was soll diese Diskussion, die man sich aus einer bestimmen Ecke auf das Auge drücken läßt? Das Primat einer deutschen Politik sollte es sein, deutsche Interessen zuerst zu wahren.

Chris Dasch, Speyer

 

 

Zu: „Aus Liebe zu einem Manga-Mädchen“ von Harald Harzheim, JF 8/09

Grenzen aufrechterhalten

Ich finde den Beitrag über diese japanischen Comics wirklich peinlich. Die Feststellung einer Stilebene ist keine Geschmacksfrage. Dem Autor sei ein philosophisch-ästhetischer Grundkurs empfohlen. Eines sage ich Ihnen ganz klar: Die Zerrüttung des FAZ-Feuilletons begann mit dem Einzug des „bekennenden Donaldisten“ Patrick Bahners (unter der Ägide Schirrmachers) und seinem unsäglichen Geschwafel. Von mir aus schreiben Sie über Comics, wenn Sie es für nötig halten, aber dann ziehen Sie bitte nicht hohe Kultur wie Novalis auf diese Ebene hinunter.

Wenn wir als Konservative etwas nötig haben, dann ist es sicherlich das, Grenzen aufrechtzuerhalten, wo sie natürlich und zu Recht bestehen. Ich glaube Humor zu haben und habe als Halbwüchsiger zeitweise selbst Comics goutiert, aber der Fall dieses japanischen Comic-Fanatikers ist doch vorrangig eine mediale Selbst-Inszenierung und hat mit Novalis und „Bräuten Christi“ überhaupt nichts zu tun. Gibt es denn nichts Besseres, was Sie im Feuilleton bieten können?

Olaf Müller, Berlin

 

 

Zu: „Forschung auf Bestellung“ von Hans Joachim von Leesen, JF 7/09

Ich werde es nie vergessen

Als noch nicht ganz fünfjähriges Kind habe ich den Angriff auf Dresden am 13./14. Februar 1945 zusammen mit meiner Mutter in einem Zug auf dem Bahnhof in Dresden mitgemacht und überlebt. Wir wollten, von Breslau kommend, zu Verwandten meines Vaters in Dresden. Sie sind in dieser Nacht umgekommen.

Der Bahnhof war voll von Flüchtlingen – Kindern, Frauen, alten Menschen – und verwundeten Soldaten. Ich werde mein Leben lang das in dieser Nacht Gesehene und Gehörte nicht vergessen. Auch viele Jahre später bin ich vor Angst aufgewacht, weil mich diese Bilder in meinen Träumen immer wieder bedrängt haben. Noch heute habe ich eine panische Angst vor offenem Feuer.

Der Streit um die Opferzahlen – waren es wirklich nur 18.000, oder dürfen es etwas mehr sein – erscheint mir geradezu lächerlich. Auch die Überlebenden waren und sind noch Opfer dieses Angriffs. Und die Debatten um die richtige Form des Gedenkens im kommenden Jahr verdrängen vollkommen, daß der Angriff auf Dresden zu den Kriegsverbrechen gehört! Die Opfer haben ein stilles und zugleich mahnendes Gedächtnis verdient. Alles andere ist einfach unwürdig.

Agnes Manske, Altenhann

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