© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/09 06. März 2009

Meldungen

Sparsamkeit, Weitblick, Fleiß und Demut nötig

STRASSBURG. Der Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, hat angesichts der Krise einen Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Unternehmensführung gefordert. „Es sind vor allem einzelne, persönlich nicht haftende Manager großer Kapitalgesellschaften, die durch maßlose Gehälter und Abfindungen oder Steuerhinterziehung das Ansehen des Unternehmers schlechthin beschädigen und damit die ganze Zunft in Mitleidenschaft ziehen“, erklärte der EU-Abgeordente in der Financial Times Deutschland. „Da in Deutschland schnell verallgemeinert wird, leiden auch Ruf und Ansehen des Mittelstands mit seinen unzähligen Familienunternehmen.“ Der Wertekatalog der Hanse mit Prinzipien „wie Ehrlichkeit, Sparsamkeit, politischer und ökonomischer Weitblick, Fleiß und Demut“ gelte noch heute, er müsse aber im Sinne globalen Handelns modernisiert werden.

 

Der Ottomotor hat noch längst nicht ausgedient

STUTTGART. Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer hat vor zu viel Euphorie bei Elektro- und Hybridantrieben (JF 50/08) gewarnt. „Der klassische Ottomotor wird uns noch länger begleiten, als sich das heute viele vorstellen wollen. Denn seine Potentiale sind noch lange nicht ausgereizt“, erklärte der frühere BMW-Entwicklungsingenieur in der Wirtschaftswoche. Herkömmliche Autos schafften heute bis zu 1.000 Kilometer mit einer Tankfüllung. „Ein Elektroauto mit einer solchen Reichweite werden Sie und ich nicht mehr erleben, unsere Kinder schon eher.“ Die Stromspeicher befänden sich noch in den Bereichen Forschung und Vorentwicklung. Elektroautos könnten aber den individuellen Fuhrpark sinnvoll ergänzen, beispielsweise bei Stadtfahrten.

 

Nationales Naturerbe: Altlastenfrage klären

BERLIN. Der Naturschutzbund (Nabu) hat gefordert, die Umwandlung von Land im Bundesbesitz in Naturschutzflächen konsequent weiterzuführen. Bislang seien wegen ungeklärter Haftungsfragen nur 50.000 von 125.000 Hektar umgewandelt worden. „Die Bundesregierung hat das Projekt Nationales Naturerbe groß angekündigt. Sie droht auf halber Strecke steckenzubleiben“, erklärte Nabu-Vize Christian Unselt. „Bei den heute in ihrer Verantwortung stehenden Altlasten kann der Bund sich in Zukunft nicht komplett heraushalten. Er muß auf die privatrechtlich-gemeinnützigen Verbände und Stiftungen zugehen, die sich engagieren und sogar einen Teil des Risikos übernehmen wollen.“ Der Nabu fordert eine Gleichstellung von Verbänden und privaten Stiftungen für das Altlastenrisiko nach dem Modell der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

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