© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/09 13. März 2009

Meldungen

Angela Marquardt berät Müntefering

BERLIN. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete und stellvertretende PDS-Bundesvorsitzende Angela Marquardt soll SPD-Chef Franz Müntefering laut einem Bericht der Bild-Zeitung künftig im „Kampf gegen Rechts“ beraten. Marquardt, die im vergangenen Jahr in die SPD eingetreten war, sorgte in der Vergangenheit immer wieder mit linksextremistischen Positionen für Aufsehen. So äußerte sie 1997 in einem Interview mit der Wochenpost Verständnis für den Brandanschlag auf die Druckerei der JUNGEN FREIHEIT drei Jahre zuvor: „Ich halte es für legitim, zu verhindern, daß die JUNGE FREIHEIT gedruck werden kann.“ Ein daraufhin von der JF angestrengtes Verfahren wegen öffentlicher Billigung von Straftaten wurde später eingestellt.

 

Rabehl lehnt Kandidatur für NPD und DVU ab

BERLIN. Der Soziologe und Publizist Bernd Rabehl hat es abgelehnt, als Kandidat von NPD und DVU für das Amt des Bundespräsidenten anzutreten. Beide Parteien hätten ihn „vor längerer Zeit“ gebeten, er möge sich von ihnen als unabhängiger Bewerber nominieren lassen, teilte Rabehl der JUNGEN FREIHEIT mit: „Ich hätte als unabhängiger Kandidat auftreten und gewissermaßen den ‘antiimperialistischen Kampf‘ der Studentenrevolte und der außerparlamentarischen Opposition von 1967/68 in Verbindung bringen sollen zur  ‘Selbstbehauptung des deutschen Volkes‘ heute“, erläuterte der ehemalige Mitstreiter von Rudi Dutschke. Es sei ihm jedoch klargeworden, daß er „in diesem Spiel nicht mehr als eine Marionettenrolle hätte einnehmen dürfen“. Nach Informationen der JF sollte Rabehls Kandidatur ursprünglich am vergangenen Wochenende verkündet werden.

 

„Antisemitismus unter Moslems bekämpfen“

HAMBURG. Der Antisemitismus unter Moslems in Deutschland (siehe auch den Artikel auf dieser Seite) ist nach Ansicht des nord-rhein-westfälischen Integrationsministers Armin Laschet (CDU) zu lange unterschätzt worden. „Bei Antisemitismus denken die meisten Deutschen reflexartig nur an Rechtsextremisten, nicht an Muslime oder gar Linke.“ Daß das falsch sei, habe sich schon im Jahr 2000 beim Anschlag auf die Düsseldorfer Synagoge gezeigt. „Die halbe Republik ging beim sogenannten ‘Aufstand der Anständigen’ mit Lichterketten gegen Rechts auf die Straße, am Ende waren die Täter arabisch-stämmige Jugendliche“, zeigte sich Laschet verwundert. Diese Jugendlichen seien meist deutsche Staatsbürger. „Aber wir haben es nicht geschafft, ihnen die besondere Verantwortung jedes Deutschen gegenüber Israel und Menschen jüdischen Glaubens zu vermitteln. Wenn wir das nicht schnellstens ändern, droht Deutschland und der deutschen Gesellschaft eine Katastrophe“, sagte der Integrationsminister.

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