© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/09 13. März 2009

Meldungen

Statistiker registrieren weniger Abtreibungen

Wiesbaden. Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden registrierte 2008 rund 114.500 Schwangerschaftsabbrüche und damit 2.400 (minus zwei Prozent) weniger als im Vorjahr. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Frauen, die im vergangenen Jahr abgetrieben haben, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. 41 Prozent hatten vor dem Eingriff noch kein Kind zur Welt gebracht. Mehr als 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregel vorgenommen. Medizinische oder kriminologische Indikationen waren in weniger als drei Prozent der Fälle die Begründung für die Abtreibung. Lebensschutzorganisationen weisen darauf hin, daß in die Statistik nur die gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche Eingang finden und die Dunkelziffer nicht berücksichtigt werde. Zudem täusche der leichte Rückgang über das wahre Ausmaß der Abtreibung in Deutschland hinweg, da die Zahl der gebärfähigen Frauen gesunken sei.

 

Bundeswehr: Linke ruft zu Aktionen auf

BERLIN. Die Bundestagsfraktion der Linkspartei hat dazu aufgerufen, Informationsveranstaltungen der Bundeswehr zu stören. „Die Bundeswehr drängt massiv in die Schulen, um Jugendliche als Nachwuchs zu ködern“, sagte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke. Auf rund 40 Veranstaltungen sowie zahlreichen Messeständen will sich die Bundeswehr in diesem Jahr der Öffentlichkeit präsentieren. Jelpke kritisierte die Veranstaltungen als eine „frühzeitige Ansprache Minderjähriger“ und eine „Imagepflege und Selbstvergewisserung der Militärs“. Daher wolle man gegen die Informationsveranstaltungen vorgehen. Die Bundestagsabgeordnete betonte ausdrücklich ihre Bereitschaft, dabei mit Linksextremisten zusammenzuarbeiten. „Ich stelle sämtliche abgefragten Termine Friedens- und Antifa-Gruppen zur Verfügung. Gegen Militärpropaganda hilft zivile Aufklärung – mit Phantasie und Entschlossenheit“, kündigte Jelpke an. In der Vergangenheit war es mehrfach zu Übergriffen und Störungen von Informationsveranstaltungen der Bundeswehr gekommen.

 

„Kriegsverräter“: Streit um Rehabilitierung

HAMBURG. Gegen eine pauschale Rehabilitierung sogenannter „Kriegsverräter“ hat sich der Berliner Historiker Rolf-Dieter Müller ausgesprochen. „Es gab eben auch Charakterlumpen“, sagte Müller dem Internetportal Einestages mit Blick auf die Forderung von Linkspartei und Grünen, alle gegen sogenannte Kriegsverräter im Zweiten Weltkrieg ergangenen Urteile pauschal aufzuheben. Bei einer Verratshandlung bestehe anders als bei reiner Fahnenflucht immer die Möglichkeit, daß andere zu Schaden kommen, etwa wenn dem Feind Stellungen verraten wurden, sagte Möller.

 

JF im Netz

Weltwirtschaftskrise
Euro-Krise: Sollte die D-Mark wieder eingeführt werden?

Ja, die Einführung des Euros war ein Fehler. Eine Währungsunion mit so unterschiedlichen Ländern kann niemals gut gehen. Deutschland sollte den Alleingang wagen. 59,7 %

Ja, aber dafür dürfte es zu spät sein. Zudem gibt es kein Konzept zur Auflösung der Währungsunion. Deutschland kann den Alleingang nicht wagen. 21,6 %

Nein, der Euro hat sich trotz aller Probleme bewährt. Deutschland wäre als Nationalstaat mit eigener Währung der Globalisierung nicht gewachsen. 7,6 %

Nein, der Euro hat sich nicht nur bewährt, sondern er wird angesichts der Probleme in den USA den Dollar als Weltleitwährung in Zukunft ablösen. 11 %

abgegebene Stimmen gesamt: 2755

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