© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/09 20. März 2009

Meldungen

Ehrung für Angehörige der Lettischen Legion

RIGA. Hunderte Veteranen der Lettischen Legion und national gesinnte Letten haben am Montag Blumen am Rigaer Freiheitsdenkmal niedergelegt. Ein starkes Polizeiaufgebot mußte das Gedenken am inoffiziellen „Tag der Legionäre“ gegen zumeist russische Protestierer schützen. Der Rigaer Stadtrat hatte offizielle Kundgebungen wegen möglicher Krawalle verboten. Gleichzeitig wurden die Einwohner aber zum Niederlegen von Blumen aufgerufen. Rußland kritisierte die lettischen Behörden. Die Aktivitäten der Polizei seien „auf eine Unterbindung der Proteste von Antifaschisten und nicht der ungenehmigten Zusammenrottung der früheren SS-Schergen gerichtet“ gewesen, so Außenamtssprecher Andrej Nesterenko. Die Freiwilligen der Lettischen Legion  waren Teil der 15. und 19. Waffen-Grenadier-Division der SS. Am 16. März 1944 standen sie in ihrer verlustreichsten Abwehrschlacht gegen die Rote Armee. 1998 hatte das Parlament den 16. März zum Gedenktag erklärt. Zwei Jahre später mußte er auf Druck der EU, Israels, Rußlands und der USA gestrichen werden.

 

Keine Milliarden für die Wall-Street-Banken

MOSKAU. Der renommierte russische Mathematiker Viktor Maslow hat davor gewarnt, die großen Finanzkonzerne mit Milliarden an Steuergeld zu stützen. „Die heutigen Wirtschaftsentwicklungen haben viele Gemeinsamkeiten mit einigen physikalischen Vorgängen“, erklärte der Professor der Lomonossow-Universität in der Rossijskaja Gazeta. Es gehe um „Phasenübergänge, bei denen ein Zustand von einem anderen plötzlich und lawinenartig abgelöst wird“. Die Krise habe ihn nicht überrascht: „Man sollte nicht diejenigen retten, die an allem schuld sind. Vor allem betrifft das die Wall-Street-Banken. Deren Schulden haben ihre kritischen Zahlen längst überschritten.“ Hilfe bräuchten eher kleinere Banken in der Provinz. „Außerdem ist eine Staatsregulierung des Bankensektors nötig, um das Land mit harten Maßnahmen vom Schuldenberg zu befreien.“

 

Georgien bietet den USA Truppenstützpunkt an

TIFLIS. Wegen der beschlossenen Schließung der US-Basis in Kirgistan hat sich nun Georgien bereit erklärt, die USA bei der Versorgung ihrer Afghanistan-Truppen zu unterstützen. Wenn die US-Regierung einen Stützpunkt in Georgien errichten wolle, werde man dieses Anliegen „ernsthaft prüfen“, erklärte der georgische Außenminister Grigol Waschadse vorige Woche im japanischen Blatt Nikkei. Konkrete Verhandlungen über eine US-Basis gebe es aber noch nicht. Außenminister Giga Bokeria sagte, die Regierung sei auch bereit, den USA auf Wunsch Truppentransporte über georgisches Gebiet zu erlauben.

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