© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/09 27. März 2009

Meldungen

Halberstädter Dom erhält Dachreiter

HALBERSTADT. Der Halberstädter Dom erhält 2010 seinen historischen Dachreiter wieder. Die Errichtung des rund 18 Meter hohen Turms am Schnittpunkt zwischen Lang- und Querhaus solle rund 300.000 Euro kosten, sagte Dom-Vereinsvorsitzender Gunter Elzner vorigen Freitag in Halberstadt. Inzwischen gebe es die Zusage für eine 80prozentige Förderung durch Bund und Land. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der historischen Silhouette. Der Vorgängerturm war im Februar 1946 ein Jahr nach den Kriegszerstörungen des Doms abgestürzt. Der Neubau aus einer Holzkonstruktion mit Bleieindeckung muß für größere Windlasten als bei seinem Bau im 14./15. Jahrhundert ausgelegt werden. Die historische Glocke für den Turm ist noch vorhanden und soll dann wieder erklingen. Der Halberstädter Dom wurde 1491 geweiht. Der vor knapp einem Jahr wiedereröffnete Domschatz hatte bisher rund 110.000 Besucher.

 

Nationalpreis für Loest, Maron und Tellkamp

HAMBURG. Die Schriftsteller Erich Loest, Monika Maron und Uwe Tellkamp werden mit dem mit 60.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis 2009 ausgezeichnet. Der Preis wird am 16. Juni im Deutschen Nationaltheater in Weimar übergeben. Im 20. Jahr des Mauerfalls würdige die von Altbundeskanzler Helmut Schmidt gegründete Deutsche Nationalstiftung Persönlichkeiten, die beispielhaft ihre unterschiedlichen DDR-Erfahrungen literarisch verarbeiteten. Der 83jährige Loest („Nikolaikirche“), die 68-jährige Maron („Die Überläuferin“) und der 40jährige Tellkamp („Der Turm“), der 2008 auch den Deutschen Buchpreis bekam, symbolisierten „persönlich und mit ihrem literarischen Schaffen die mehrfache Gebrochenheit der deutschen Geschichte“. Die Deutsche Nationalstiftung will nach eigenen Angaben dazu beitragen, „die Fremdheit zwischen Ost und West in Deutschland zu überwinden und die nationale Identität der Deutschen in einem vereinten Europa zu fördern“. Den Deutschen Nationalpreis vergibt die Stiftung seit 1997. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen die Initiatoren eines Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin.

 

Freiheitspreis für Reiner Kunze

MEMMINGEN. Der Lyriker Reiner Kunze (75) hat den „Memminger Freiheitspreis 1525“ erhalten. In seiner Laudatio würdigte Bundespräsident Horst Köhler den Schriftsteller als „Akteur deutscher Freiheitsgeschichte“. Kunze habe auf die Macht der Worte gebaut, die die Diktatoren fürchteten, sagte Köhler vergangenen Freitag im bayerischen Memmingen. Als jemanden, „der mit seiner Literatur viel riskiert hat“, würdigte Köhler den Lyriker, der in der DDR beobachtet, verfolgt, zum Schweigen gebracht und schließlich 1977 ausgewiesen wurde „wie ein militanter Staatsfeind“. Den mit 15.000 dotierten Memminger Freiheitspreis erhielt Kunze für seine Lebensleistung. Nach den Worten von Oberbürgermeister Ivo Holzinger (SPD) würdigte die Stadt damit „die hohe Sensibilität, mit der Kunze in seinen Texten das Streben nach Freiheit begleitet“. Der alle vier Jahre verliehene Preis soll an die „Zwölf Bauernartikel“ erinnern, die 1525 in Memmingen abgefaßt wurden und als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten auf deutschem Boden gelten. Erster Preisträger war 2005 der ehemalige ungarische Außenminister Gyula Horn.

 

Sprach-Pranger

„Seaside“

Bezeichnung für ein Schülerlabor im Bremerhavener Al­fred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, in dem Kinder zu grundlegenden physikalischen Prinzipien forschen können.

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