© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/09 03. April 2009

Meldungen

Schlesien: Noch immer keine deutsche Schule

Oppeln. Auch im 18. Jahr des rechtlich anerkannten, organisierten Bestehens einer deutschen Minderheit in Polen gibt es noch keine einzige deutsche Schule in den ehemaligen Ostgebieten. Das sagte der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der  Deutschen im Oppelner Land, Norbert Rasch, der JUNGEN FREIHEIT. Jedoch sehe er zukünftige Chancen für deutsche Schulen in den Landkreisen der Umgebung von Oppeln (Opole), in denen die Minderheit stark sei: „Wir bemühen uns sehr darum.“ Der 38 Jahre alte Gemeindesekretär im oberschlesischen Proskau (Prószków) macht sich mit verhaltenem Optimismus für eine deutsche Schule stark – zunächst in Oppeln. Die in der Volksrepublik Polen vor 1989 unterdrückte deutsche Sprache müsse bei vielen Angehörigen der Minderheit „überhaupt erst wiedergewonnen werden“. Im Streit um die Entsendung der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, in den Rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (JF 12/09) hatten sich Minderheitsvertreter vorsorglich nicht zu Wort gemeldet: „Jeder, der sich mit Frau Steinbach solidarisiert, wird angegriffen. Man muß immer aufpassen, mit wem man sich anfreundet“, erklärte Rasch.

 

Putin, Steinbach und Ahmadi-Nedschad

WARSCHAU. Wladimir Putin,  Erika Steinbach und Mahmud Ahmadi-Nedschad sind in Polen die am meisten gefürchteten ausländischen Politiker. Laut einer Umfrage des Instituts GfK Polonia für die Zeitung Rzeczpospolita erzeugt der russische Premier bei 56 Prozent der Befragten Ängste. 38 Prozent erklärten, die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) löse bei ihnen Ängste aus. Der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadi-Nedschad wurde von 26 Prozent genannt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur von elf Prozent. Bei den gefürchtetsten Ländern wurde Rußland  von 58 Prozent genannt, gefolgt vom Iran (22 Prozent) sowie Weißrußland und Deutschland mit jeweils 13 Prozent.

 

Briten ziehen ihre Irak-Soldaten vollständig ab

BASRA. Sechs Jahre nach ihrem Einmarsch haben die britischen Streitkräfte vergangenen Dienstag mit dem Abzug aus dem Irak begonnen. Das britische Besatzungsmandat endet offiziell am 31. Mai, der vollständige Abzug soll bis Ende Juli abgeschlossen sein. Derzeit sind noch etwa 4.100 britische Soldaten im Irak stationiert, mehrheitlich nahe des Flughafens der südirakischen Erdölmetropole Basra. Großbritannien stellte mit 46.000 Soldaten ab 2003 das zweitgrößte ausländische Truppenkontingent im Irak. Den Stützpunkt Basra sollen nun bis zu ihrem eigenen Abzug die US-Streitkräfte übernehmen.

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