© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/09 17. April 2009

Meldungen

Hessen: Streit um CDU-Abgeordneten 

WIESBADEN. Wegen kritischer Äußerungen gegenüber dem Islam sieht sich der hessische Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer (CDU) Angriffen von SPD und Grünen ausgesetzt. Irmer hatte in einem Vortrag in Gießen die Aussage eines moslemischen Geistlichen zitiert, wonach der Islam unvereinbar mit der Demokratie sei. Dies wurde als Irmers eigene Meinung kolportiert. Dem CDU-Politiker wurde außerdem vorgeworfen, er habe das Grundrecht auf Glaubensfreiheit hier lebender Muslime in Frage gestellt. Der Frankfurter Rundschau sagte Irmer, er „habe betont, daß Religionsfreiheit Verfassungsrang hat“. Dies gelte für alle Religionen. Dennoch forderten die Fraktionen von SPD und Grünen eine Klarstellung des CDU-Abgeordneten. Unabhängig „von der Korrektheit des ihm zugeschriebenen Zitats“ habe der „Rechtsausleger“ Thesen vertreten, die „in klarem Widerspruch zur Haltung der Kultusministerin in Sachen islamischer Religionsunterricht stünden“, stellte der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Gerhard Merz, fest. Die Union müsse endlich zu Irmers „islamfeindlichen Hardlinerparolen“ Position beziehen. Auch der grüne Abgeordnete Mürvet Öztürk forderte Irmer auf, seine „verbalen Angriffe auf unsere islamischen Mitbürger einzustellen“. Irmer, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, ist ein erklärter Gegner der Einführung von islamischem Religionsunterricht an hessischen Schulen.

 

Grüne kritisieren christlichen Kongreß

MARBURG. Bündnis 90/Die Grünen und der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) haben heftige Kritik am „Internationalen Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge“ geübt, der Ende Mai in Marburg stattfindet. Grund ist der Auftritt zweier Referenten, denen vorgeworfen wird, sogenannte „Umpolungsseminare“ zu veranstalten. Dabei handelt es sich um therapeutische Angebote an Menschen, die unter ihrer Homosexualität leiden. In einem offenen Brief des LSVD an den Oberbürgermeister der Stadt Marburg und die  Universitätsleitung heißt es, die Veranstalter „suggerierten“, daß es sich um einen wissenschaftlichen Kongreß handele. Diesem Anspruch stünde jedoch entgegen, daß Anbieter von Therapien teilnehmen, „die für die Probanden höchst problematisch und schädlich sind“, kritisierte der Vorsitzende Manfred Bruns. Martin Grabe, Organisator der Tagung, verteidigte dagegen die Teilnahme: Der Kongreß solle auch einen Rahmen für divergierende Meinungen und Diskussionen bieten. Die Grünen haben dagegen gefordert, daß sich Stadt und Universität „von derartigen Umpolungsangeboten“ distanzieren. Kritiker werfen der Homosexuellen-Lobby mediales Mobbing und Verleumdung vor. Wie in ähnlichen Fällen werde versucht, die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit zu behindern.

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