© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/09 24. April 2009

Meldungen

EU: Linksextremisten aktiver als Islamisten

DEN HAAG. Voriges Jahr sind in den EU-Staaten 515 Terroranschläge vorbereitet oder ausgeführt worden. Im Vergleich zu 2007 sei dies ein Rückgang um 23 Prozent, heißt es im vorige Woche veröffentlichten Terrorismus-Jahresbericht der Polizeibehörde Europol. Separatistische Gruppierungen wie die baskische Eta hätten 2008 erheblich öfter Anschläge verübt als islamistische Terroristen. Mit Ausnahme eines Bombenanschlags in Großbritannien wurden in der EU durch Islamisten keine erfolgreichen Anschläge verübt. Dennoch seien islamistische Terrorzellen weiter aktiv. Zwar seien nur sieben EU-Länder ins Visier von Islamisten geraten, „aber wir alle spüren die Bedrohung“, erklärte Europol-Vizechef Mariano Simancas in Den Haag. Es gab 187 Festnahmen im islamistischen Bereich. In 13 EU-Staaten seien insgesamt über tausend Personen unter Terror-Verdacht festgenommen worden, 384 wurden verurteilt. Besonders zugenommen haben Angriffe linksextremer und anarchistischer Gruppen. Speziell in Griechenland sei die Situation eskaliert. Mehr im Internet: www.europol.europa.eu

 

Nord-Zypern: Erfolg für rechte Einheitskritiker

Nikosia/Lefkoşa. Bei der Parlamentswahl in der Türkischen Republik Nordzypern (KKTC) hat die oppositionelle rechte Partei der Nationalen Einheit (UBP) von Derviş Eroğlu mit 44 Prozent der Stimmen 26 von 50 Mandaten gewonnen. Die Republikanische Türkische Partei (CTP) von Premier Ferdi Sabit Soyer kam nur noch auf 29 Prozent. Das Wahlergebnis schwächt das Mandat von Präsident Mehmet Ali Talat (CTP), der mit dem griechisch-zypriotischen Präsidenten Dimitris Christofias über eine Wiedervereinigung der seit 1974 de facto geteilten Mittelmeerinsel verhandelt. Ein UBP-Mann sitzt künftig mit am Tisch. Da die KKTC völkerrechtlich nicht anerkannt ist, trat Zypern 2004 formell als Ganzes der EU bei. Die Uno und die EU drängen auf die Vereinigung, obwohl sich 76 Prozent der Griechen in Süd-Zyprern in einem Referendum gegen den Uno-Plan aussprachen (JF 19/04).

 

China: Modernisierung der Marine angekündigt

PEKING. Anläßlich des 60. Gründungsjubiläums der Marine der Volksbefreiungsarmee hat China deren Modernisierung angekündigt. Geplant sei der Bau neuer U-Boote, die von einem möglichen Gegner schwerer geortet werden können, teilte Marinechef Admiral Wu Shengli mit. Die Marine will zudem eine neue Generation von Flugzeugen und Torpedos in Dienst stellen. Auch die internationale Kooperation soll ausgebaut werden. Mit Rußland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Pakistan gebe es schon entsprechende Vereinbarungen.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen