© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/09 01. Mai 2009

Meldungen

Mangelnde Mobilität des „Eurostudenten“

BERLIN. Es gibt eine gute Nachricht: Zehn Jahre nach Beginn des mit größtem Eifer unserer Bildungshüter eingeführten Bologna-Prozesses steht fest, daß es nicht wie geplant schon 2010 einen einheitlichen, 46 Länder umfassenden „europäischen Hochschulraum“ geben wird. Von Zweifeln an „Bologna“ ist der beim Europarat für Higher Education and History Teaching zuständige Norweger Sjur Bergan deswegen noch lange nicht geplagt. Eine neue Zeitmarke sei schon gesteckt: Zwei Jahre später, 2012 soll es vollbracht sein (Deutsche Universitäts-Zeitung, 4/09). Mit der Ausrichtung des Hochschulsystems an den Interessen der Wirtschaft, wie Kritiker gern behaupten, habe das Projekt übrigens eher partiell zu tun. „Vorbereitung auf die Arbeitswelt“ sei nur eines der vier Hauptziele neben der Vorbereitung auf die Rolle als (europäischer) Staatsbürger, persönlicher Entwicklung und Aufbau einer „fortgeschrittenen Wissensbasis“. Gleichwohl soll der wichtigste, wirtschaftsfreundliche Maßstab für den Bologna-Erfolg „mehr Mobilität“ sein. Daran gemessen dürfte es auch 2012 eine Enttäuschung geben: Bislang seien nur vier Prozenten aller „Eurostudenten“ im gewünschten Sinne „mobil“. Selbst die „Mobilitätsmaschine ‘Erasmus’“ stocke in letzter Zeit. Dafür beginnen die Professoren zu wandern: in den vorzeitigen Ruhestand wie der Mainzer Theologe Marius Reiser, der sich so einem Verschulungsdruck entzieht, der „keinen Stein auf dem anderen“ gelassen habe, wie er öffentlichkeitswirksam in der FAZ (Ausgabe vom 24. April) beklagte: „Es war einmal eine Institution, die nannte man ‘Universität’“, diese sei durch Bologna zur geistlosen „Lernfabrik“ verkommen.

 

Erste Sätze

Durch die Ereignisse in der Bankenwelt während der letzten Jahre hat das Liquiditätsproblem erneut an Bedeutung gewonnen.

Erich Schneider: Die Liquidität der Berliner Großbanken in den Jahren 1928 bis 1932, Rostock 1934

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