© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/09 08. Mai 2009

Meldungen

Viele Auswanderer kehren zurück

Düsseldorf. Immer mehr Deutsche, die ins Ausland ausgewandert sind, kehren in ihre Heimat zurück. Für das laufende Jahr erwartet das Raphael-Werk, die größte Beratungsstelle für Auswanderer, daß weniger Deutsche das Land verlassen und mehr zurückkehren als in den Vorjahren. „Wir haben mindestens doppelt so viele Anfragen von potentiellen Rückkehrern wie sonst“, sagte die Auswanderungsexpertin des Raphael-Werks, Monika Schneider, der Wirtschaftswoche. Als Grund nannte sie die Wirtschaftskrise: „Deutsche haben im Ausland oft befristete Verträge, so daß sie in der Regel die ersten sind, die ihren Arbeitsplatz nun räumen müssen.“ In den vergangenen Jahren war die Zahl der Auswanderer kontinuierlich gestiegen. So zogen 2007 161.105 Bundesbürger ins Ausland, 20 Jahre zuvor waren es erst 64.534 Personen gewesen.

 

Terroristen verlieren Aufenthaltsrecht

Leipzig. Ein Ausländer verliert sein Aufenthaltsrecht, wenn er einer terroristischen Organisation angehört hat. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Fall eines Türken entschieden. Der Mann hatte 1992 eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erhalten, war 1998 in der Türkei festgenommen und im Jahr 2000 zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Gericht war davon ausgegangen, daß der Mann  Mitglied der terroristischen Organisation „Kalifatstaat“ war, die seit 2001 auch in Deutschland verboten ist. Er sei dem Aufruf zu einem Selbstmordanschlag in der Türkei gefolgt. Nach einer vorzeitigen Haftentlassung war der Mann 2004 nach Deutschland zurückgekehrt. Die Ausländerbehörde hatte es aber abgelehnt, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen.

 

Streit um türkischen Generalkonsul

KÖLN. Der türkische Generalkonsul in Düsseldorf, Hakan Kivanc, ist wegen angeblicher rassistischer Äußerungen über Deutschland in die Kritik geraten. Die Initiative Mor Gabriel, die sich für den Erhalt eines christlichen Klosters in der Türkei einsetzt, wirft dem Diplomaten vor, er habe im Februar zu Unterstützern des Klosters gesagt, die Deutschen würden, wenn sie nur könnten, allen Türken ein „T“ eintätowieren und ihnen das gleiche Schicksal wie den Juden angedeihen lassen. Daher müßten sich alle Türken an ihr Heimatland halten, denn dieses sei ihre einzige Schutzmacht. Aus den Deutschen hingegen würde braunes Blut fließen, wenn man ihnen die Pulsadern aufschneide. In einer Erklärung distanzierte sich der Generalkonsul mittlerweile von diskriminierenden Haltungen jeglicher Art. Das Auswärtige Amt teilte daraufhin mit, man habe die Klarstellung zur Kenntnis genommen.

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