© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/09 29. Mai 2009

Meldungen

FPÖ fordert „Abendland in Christenhand“

WIEN. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat kirchliche Kritik an der Wahlkampfparole „Abendland in Christenhand“ und der Verwendung des Kreuzes zurückgewiesen. „Für uns ist das Kreuz ein Symbol für verbindende europäische Wurzeln, ein ökumenisches Symbol für Frieden, Erlösung und Befreiung und ein unverzichtbarer und nicht wegzudenkender Bestandteil unserer europäischen Kultur, unserer Geschichte und unserer Werte“, erklärte Kickl vorige Woche. „Das Kreuz steht als Symbol für eine abendländische Tradition, die eine Spannweite vom Humanismus bis hin zur Aufklärung in sich vereint, und für ein Menschen- und Gesellschaftsbild, das frei, selbstbestimmt und demokratisch ist.“ Es müsse auch Politikern und Parteien erlaubt sein, sich öffentlich zu ihren Werten zu bekennen.

 

China hält Nordkorea künstlich am Leben

Pjöngjang. Anläßlich des zweiten Atomtests und des Starts von zwei neuen Mittelstreckenraketen in Nordkorea hat der Ostasienexperte Hans Maull auf die Schlüsselrolle Pekings hingewiesen. Es sei durchaus möglich, den „Zombie-Staat“ durch Sanktionen zu zerstören, aber „China sitzt hier an den entscheidenden Hebeln und will das nicht“, erklärte der Politikprofessor von der Uni Trier im Deutschlandfunk. „China hat Sorge, daß ein Zusammenbruch des Regimes in Nordkorea massive Probleme etwa in den Nachbarprovinzen in China verursachen könnte.“ Man befürchte zudem, daß dann auch Millionen von Flüchtlingen nach China strömen könnten.

 

Offizielle Ermittlungen zum „Holodomor“

KIEW. Die Ukraine hat offizielle Ermittlungen zur Hungersnot der Jahre 1932/33 aufgenommen. Die damaligen Ereignisse mit Millionen Toten würden strafrechtlich untersucht, erklärte der nationale Sicherheitsdienst am Montag. Die Regierung in Kiew will so den Nachweis erbringen, daß der „Holodomor“ (JF 19/08) ein Völkermord war, der auf einen Plan des damaligen KPdSU-Generalsekretärs Josef Stalin zurückging. Ziel sei es gewesen, den Widerstand der ukrainischen Bauern gegen die Enteignung ihres Landbesitzes zu brechen. Laut Schätzungen kamen zwischen 3,5 und 10 Millionen Menschen dabei ums Leben.

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