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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/09 05. Juni 2009
Erwachsen... An ihm kam kein Berlin-Besucher vorbei. Über dreißig Jahre hing sein Konterfei im Leuchtkasten unter den Kolonnaden des Bikinihauses in der Budapester Straße. Vis-à-vis der Gedächtniskirche, also im Herzen des alten West-Berlin, saß da ein fideler Harald Juhnke vor seiner Pekingente und warb verschmitzt und lebensfroh für das China-Restaurant „Tai Tung“ seines Schwiegervaters Yunlay Hsiao und Schwagers Tien-Wen Hsiao. Nun ist es verschwunden. Da, wo sich einst die West-Berliner Prominenz die Klinke in die Hand gab, wird nun saniert. Kein Platz mehr für das „Tai Tung“ und den prominentesten Berliner der letzten Jahrzehnte. Kein Platz, um dem vor vier Jahren verstorbenen Filmstar, Unterhalter, Sänger und Boulevard-Liebling an seinem 80. Geburtstag zu huldigen. Gemach. Zur Linderung der Not kann man nun die just erschienene DVD „Harald Juhnke – Erwachsen werd´ ich nie“ (14,99 Euro; ca. 102 Min.), mit seinen schönsten Liedern und Sketchen erstehen. Man kann auf dem „Heimatkanal“ (empfangbar bei Premiere) vom 8. bis 14. Juni Juhnkes frühe Filme betrachten – und darauf hoffen, daß Tien-Wen Hsiao bald neue Räumlichkeiten findet, um das Portrait seines Schwagers wieder aufzuhängen. Foto: Harald Juhnke 80 |