© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/09 12. Juni 2009

Zitate

„Die Überschuldung der öffentlichen Haushalte wird sich nicht durch eine kosmetische Drehung an einzelnen Stellschrauben erreichen lassen. Es wird nicht ohne eine ganz grundlegende, ja fast revolutionäre Steuerreform gehen, die in der nächsten Legislatur auf den Weg zu bringen ist. Sie wird zu deutlich mehr Steuereinnahmen und deutlich weniger Staatsausgaben führen müssen. Wer aber wagt es, diese bittere Wahrheit in einem Bundestagswahljahr auszusprechen?“

Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, im „Rheinischen Merkur“ 23/09

 

„Wer das Wendejahr 1989 nüchtern betrachtet und die Romantik der Revolution beiseite läßt, der wird schnell merken, daß die Wahrheit etwas Enttäuschendes hat. Der Widerstand aufrechter Demokraten in Osteuropa ist vermutlich ebenso ein zersetzender Faktor gewesen wie die Ostpolitik der Bundesregierung in den siebziger Jahren. Der entscheidende Grund aber, warum die sozialistischen Regime vor 20 Jahren innerhalb weniger Monate zusammenbrachen, lag in ihrer ungeheuren ökonomischen Schwäche.“

Nils Kreimeier in der „Financial Times Deutschland“ vom 4. Juni

 

„RAF-Terroristen, die im Westen steckbrieflich gesucht wurden, konnten unbehelligt über den DDR-Flughafen Schönefeld in den Nahen Osten reisen. Die Stasi finanzierte dabei auch schon mal Flugtickets. Mehrfach reisten aktive Terroristen in die DDR ein. Zum Beispiel Inge Viett von der ‘Bewegung 2. Juni’. Die Stasi empfing sie, man diskutierte mit ihnen.“

Tobias Wunschik, Sonderrechercheur der Birthler-Behörde, am 3. Juni gegenüber Superillu.de

 

„Der Staat ist fehlbar. Aber das sind die Märkte auch. Ein Großteil der gefährlichen Geldschwemme der vergangenen Jahre wurde nicht von Zentralbanken, sondern von Privatbanken geschaffen. Der große Fehler Alan Greenspans war nicht seine Zinspolitik, sondern sein Widerstand gegen eine Regulierung des Finanzsektors. Eine solche hätte die privaten Geldquellen trockengelegt, die oft nur dem Zocken dienten.“

Mark Schieritz, Finanzmarktkorrespondent, in der „Zeit“ 24/09

 

„Während die Wertkonservativen noch die Gier kritisieren und die Neo-Sozialisten den Finanz-Kapitalismus geißeln, wird immer deutlicher, daß wir es mit einer klassischen Überschuldungskrise zu tun haben. Amerika – vom kriegslüsternen Pentagon bis zum Hausbesitzer in Miami – hat Jahre lang derart über seine Verhältnisse gelebt, daß am Ende selbst die Schuldenindustrie der Banken ins Straucheln kam.“

Wolfram Weimer, Chefredakteur des „Cicero“, im „Bayernkurier“ 23/09

 

„In Europa gibt es 500 Millionen Mobiltelefone. Jedes einzelne kann man lokalisieren. Die Taliban haben nur 700 Satellitenmobiltelefone. Trotzdem bewegen sie sich wie Fische im Wasser. Seitens der Nato scheint kein echter Wille vorhanden zu sein, die Lage in den Griff zu bekommen.“

Keyvan Imani, iranischer Botschafter in Bern, über Afghanistan in der Zürcher „Weltwoche“ 23/09

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