© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/09 19. Juni 2009

Zitate

„Wir leben gegenwärtig keineswegs ‘im Kapitalismus’, sondern in einem massenmedial animierten, steuerstaatlich zugreifenden Semi-Sozialismus.“

Peter Sloterdijk, Philosoph, in der „FAZ“ vom 10. Juni

 

„Europa ist kulturell wie historisch eine Staatenwelt. Es zum Brüsseler Großstaat zu formen, heißt, es zu zerstören, heißt auch das Notwendige und Sinnvolle wieder in Frage zu stellen. Statt auf immer neue Vereinheitlichungen zu sinnen, sollte sich die Brüsseler Bürokratie des alten guten Prinzips der Subsidiarität erinnern: Was die kleinere Einheit sinnvoll regeln kann, muß auch dort verbleiben.

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 15. Juni

 

„Bei Europawahlen machen in Deutschland fast nur noch die bürgerlichen Schichten mit, denen die Staatsinterventionen mittlerweile zu weit gehen. Die Anhänger von Staatshilfen sind am Sonntag in großer Zahl zu Hause geblieben, weil sie vom Europa der Eliten nichts erwarten. Der eine oder andere darunter aber wird im September dann doch den Weg in die Wahllokale finden.“

Franz Walter, Parteienforscher, auf „Welt-online“ vom 9. Juni

 

„Der ‘dumme’ Wähler hat erkannt, daß er ein Parlament unterhält, dessen primäre Aufgabe nicht die Kontrolle der europäischen Exekutive, sondern die Versorgung von Politikern ist, die für ihre treuen Dienste von ihren Parteien belohnt werden. Wer aus irgendwelchen Gründen daheim versagt hat oder eine Warteschleife drehen muß, der wird nach Brüssel geschickt.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Spiegel-online“ am 9. Juni

 

„In der EU stellt sie, je nach Zählart, längst nur noch sieben bis acht der 27 Regierungschefs. Seit sich die Sozialdemokraten an der Macht verschlissen haben, entwickelten sie keine neuen Konzepte. Sie haben keine Vision für eine moderne Gesellschaft im 21. Jahrhundert angeboten. Auch auf brennende Fragen wie die Integration von Ausländern hatten sie keine Antwort.“

Christian Ultsch, Publizist, in der Wiener „Presse“ vom 9. Juni

 

„Der Kommunismus entstand Ende des 19. Jahrhunderts nicht, weil der Kapitalismus scheiterte, sondern aus einer eigenen intellektuellen Kraft. Wer sich heute darüber wundert, daß Sozialdemokraten nicht von der globalen Wirtschaftskrise profitieren, stellt die falsche Frage. Seit Ende der achtziger Jahre laviert die Linke von einem hohlen Extrem ins andere.“

Wolfgang Münchau, Eurointelligence-Chef, in der „Financial Times Deutschland“ vom 10. Juni

 

„Weg von der Massenuniversität! Der Zugang zur Hochschule sollte nicht erleichtert, sondern erschwert werden.“

Marius Reiser, Professor für Neues Testament an der Uni Mainz, in „Forschung & Lehre“ 6/09

 

„In schwierigen Zeiten neigt die SPD zur Abschottung. Wird der Wähler ihr untreu, wird er zuweilen beschimpft.“

Daniel Friedrich Sturm, Politologe, in der „Welt“ vom 15. Juni

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