© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/09 19. Juni 2009

Meldungen

Sloterdijk erhält Preis für Architekturkritik

WEIMAR. Der Philosoph und Kulturwissenschaftler Peter Sloterdijk erhält am kommenden Sonntag in Weimar den Preis für Architekturkritik des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Mit seiner „Sphären“-Trilogie habe er „den beseelten Raum als soziales Bindeglied der Gesellschaft wiederentdeckt“, begründete die Jury ihre Wahl. Mit „stilistischer Brillanz und suggestiven Metaphern“ breite der Kulturkritiker Sloterdijk einen philosophischen Rahmen aus, „der die ureigenste Aufgabe von Architekten beschreibt – Architektur als solidarische Raumschöpfung und Kraft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Die Laudatio auf den 61jährigen Sloterdijk hält der Architektur- und Kunsthistoriker Michael Mönninger. Der mit 5.000 Euro dotierte BDA-Preis zeichnet seit 1963 Autoren und Journalisten aus, die die Gestaltung der gebauten Umwelt kritisch begleiten und ihre Bedeutung als wichtiges gesellschaftliches Moment öffentlich sichtbar machen.

 

Neue Attraktion in  Stralsunder Museum

STRALSUND. Von dem vor 200 Jahren in Stralsund gefallenen preußischen Husarenoffizier Ferdinand von Schill (1776–1809) ist überraschend eine zweite Totenmaske aufgetaucht. Nach Angaben des Direktors des Kulturhistorischen Museums Stralsund, Andreas Grüger, stammt die aus Gips angefertigte Gesichtsmaske des in einem Gefecht erschossenen Freikorps-Offiziers aus dem Privatbesitz eines Neustrelitzers Rentners. Der Mann habe das einzigartige Exponat dem Museum als Schenkung übergeben, sagte Grüger. Offiziell bekannt war bislang nur die Existenz einer Totenmaske, die sich inzwischen im Besitz des Deutschen Historischen Museums in Berlin befindet. Neuen Recherchen zufolge soll ein 14jähriger  Stralsunder Apothekerlehrling, ein Vorfahre des Spenders, wenige Tage nach Schills Tod zwei Gesichtsabdrücke von dem legendären Rittmeister genommen haben. Die zweite, vermutlich inoffiziell genommene Maske sei zwei Jahrhunderte lang in Familienbesitz geblieben und befinde sich noch immer in einem hervorragenden Zustand, sagte Grüger. Die zweite Totenmaske könne bereits ab diesem Wochenende in Stralsund besichtigt werden. In Stralsund (Katharinenkloster) und Greifswald (Pommersches Landesmuseum) erinnern derzeit zwei Sonderausstellungen an das Leben und die Ideale des Volkshelden. Schill war am 31. Mai 1809 in Stralsund im Kampf gegen holländische und dänische Truppen gefallen. Begraben ist er auf dem Stralsunder St. Jürgen-Friedhof.

Foto: F. von Schill

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