© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/09 10. Juli 2009

Zeitschriftenkritik: Matrix 3000
Schöne Aussichten
Werner Olles

Matrix 3000, die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift für „Neues Denken, Wissenschaft, Politik und Kultur“, beschäftigt sich in ihrer aktuellen Ausgabe (Juli/August) unter anderem mit der „geheimen Machtelite“ der sogenannten Bilderberger. Erstmals fand während der diesjährigen Bilderberger-Konferenz in Vouliagmeni in Griechenland eine von der Kommunistischen Partei (KKE) organisierte große Demonstration statt. 55 Jahre traf sich dieser exklusive Zirkel aus Wirtschaft und Politik fast unbeobachtet von der Weltöffentlichkeit und wurde in etablierten Medien kaum erwähnt. Zudem wußten weite Teile der Bevölkerung überhaupt nichts von seiner Existenz.

Inzwischen berichten nun auch angesehene Medien wie die Londoner Times und The Guardian über das Top-Secret-Treffen, an dem neben dem Nato-Generalsekretär und dem Direktor des geheimsten aller US-Geheimdienste, der National Security Agency (NSA), auch der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, teilnahm. Trotz massiver Behinderungen gelang es einigen Journalisten, Einzelheiten über die bei dem Treffen diskutierten Probleme zu erfahren. So sollen die Bilderberger in der globalen Finanzkrise zwei Optionen sehen: entweder eine lange quälende Depression, die die Welt zu Jahren der Stagnation, zu Armut und Niedergang verurteilt – oder eine intensivere, aber kürzere Depression, die den Weg ebnet für eine neue wirtschaftliche und politische Weltordnung mit weniger Souveränität der Nationalstaaten, dafür aber mit mehr Effizienz und Macht überstaatlicher Organisationen wie Uno, Nato, EU, Weltbank und eine noch zu schaffende neue USA-Westeuropa-Connection ohne Rußland und China. Schöne Aussichten!

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit der deprimierenden Situation der indigenen Völker in Paraguay, die immer noch an den Rand gedrängt werden und schweren Verstößen gegen die elementarsten Menschenrechte unterliegen. Tatsächlich ist das Recht auf ihr angestammtes Land für die indigenen Völker von existentieller Bedeutung, da es ein entscheidendes Element ihrer kulturellen Identität, ihres Lebensunterhalts und ihrer Lebensweise darstellt. In der Realität ist es ihnen jedoch verwehrt, ihren Traditionen, dem Fischen, Jagen und Honigsammeln, nachzugehen oder ihre kulturellen und spirituellen Bräuche zu pflegen. Statt dessen leiden besonders die Indios unter zahlreichen Repressionen, darunter extralegale Hinrichtungen, Sklaverei, sexuelle Gewalt und Kinderhandel, während ihre Rechte auf Landeigentum und Selbstbestimmung systematisch untergraben werden.

Über den sechsten Sinn der Tiere, Schwarmintelligenz und die Organisation im Insektenstaat haben Generationen von Biologen sich lange die Köpfe zerbrochen, ohne eine plausible Erklärung zu finden. Wie der Autor Rolf Froböse in seinem Beitrag „Auch die Tiere haben eine Seele“ berichtet, haben sie nun Unterstützung aus der Physik bekommen. All diese Effekte sind wahrscheinlich auf Quantenphänomene zurückzuführen.                               

Anschrift: Matrix 3000 Verlag. Ammergauer Str. 80, 86971 Peiting. Das Einzelheft kostet 6,50 Euro, das Jahresabo 39 Euro. Internet: www.matrix3000.de

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