© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/09 17. Juli 2009

Meldungen

Soros warnt vor großen Kursschwankungen

NEW YORK. Der US-Finanzinvestor George Soros rechnet mit starken Devisenkursschwankungen. „In der derzeitigen Finanzkrise geriet der Dollar schon früh unter Druck, erlebte aber eine starke Erholung, als sich die Krise zuspitzte“, erläuterte der Gründer des Open Society Institute (OSI) in der Welt. Diese Stärke des Dollar habe nicht auf dem verstärkten Wunsch basiert, Dollar zu besitzen, „sondern auf den zunehmenden Schwierigkeiten, Dollar zu leihen“. Als die US-Notenbank die Zinssätze praktisch auf Null senkte, habe sich der Euro schlagartig erholt, „allerdings währte die Kurserholung nicht lange, da die Eurozone mit eigenen internen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte“, so Soros. Die Europäische Zentralbank sei verpflichtet, sich nur um die Aufrechterhaltung der Preisstabilität zu kümmern, und in Deutschland sei die Erinnerung an galoppierende Inflation noch sehr lebendig. „Beide Faktoren sprechen gegen finanzpolitische Verantwortungslosigkeit und unbegrenzte Geldschöpfung. Das sollte den Euro als Krisenwährung begünstigen, doch die internen Spannungen Europas arbeiten in die entgegengesetzte Richtung.“ Vermögende wendeten sich daher Yen und Gold zu. Doch sie könnten – eher beim Yen als bei Gold – auf Widerstand seitens der Behörden stoßen.

 

Nachfragerückgang und fallende Preise

KÖLN. Die Weltwirtschaftskrise nimmt die deutsche Industrie doppelt in die Zange. „Zum einen ist die Nachfrage aus dem In- und Ausland eingebrochen, so daß vor allem die Industriebetriebe ihre Produktion deutlich zurückfahren mußten. Zum anderen sind aber auch die Preise für Industriewaren unter Druck gekommen – was die Umsätze der Firmen zusätzlich schrumpfen läßt“, heißt es in einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Im Mai lagen die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte, die im Inland verkauft wurden, um 3,6 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Das war der stärkste Rückgang seit 22 Jahren. „Zwar kosteten Benzin, Heizöl und andere Energiegüter im Mai 5,8 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Doch auch wenn man den Energiebereich ausklammert, schlägt bei den Erzeugerpreisen noch ein Minus von 2,5 Prozent zu Buche“, so das IW. Maßgeblich hierfür waren in erster Linie die Vorleistungsgüter. So mußte für Stahl, Kupfer oder Aluminium im Mai 2009 fast 20 Prozent weniger bezahlt werden als im Vorjahr. Die Preise für Betonstahl stürzten sogar um mehr als 50 Prozent ab.

 

BUND für „Abwracken von Schrottreaktoren“

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat nach dem Störfall im Atomkraftwerk Krümmel die sofortige Stillegung der acht ältesten AKWs gefordert. Möglich sei dies nach Paragraph 17 des Atomgesetzes. „Die Atomaufsichtsbehörden der Länder müssen die Betriebsgenehmigungen für die Atomkraftwerke Krümmel, Brunsbüttel, Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Isar 1, Unterweser und Philippsburg 1 sofort widerrufen“, erklärte BUND-Chef Hubert Weiger. Das Risiko von Erdbeben in Biblis und von Überflutungen in Unterweser werde massiv unterschätzt. „Wann endlich wird die Politik sich nicht mit dem Abwracken von Autos, sondern mit dem Abwracken von Schrottreaktoren befassen?“

 

Zahl der Woche

1.150 neue Polizeiautos werden in diesem Jahr vom Bayerischen Staatsministerium des Innern beschafft. 989 dieser Fahrzeuge werden aus Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert. Das kostet 30 Millionen Euro, von denen der Bund 22,5 Millionen und der Freistaat Bayern 7,5 Millionen Euro trägt. (Quelle: www.stmi.bayern.de)

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