© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009

Leserbriefe

Zu: „Hetze gegen den Islam“ von Michael Paulwitz, JF 30/09

Ich lehne ab und widerspreche

Nein, Frau Merkel und Herr Steinmeier. Ich lehne ausdrücklich jegliche Mitverantwortung direkter oder indirekter Art an dem Mord in Dresden ab und widerspreche Ihrem Verhalten, aufgrund eines Einzelfalles vollkommen unnachvollziehbar alle Deutschen des Fremdenhasses direkt oder indirekt zu beschuldigen. Ich beanspruche, von der im Jahre 2009 deutschtypischen Selbstanklagesucht und Selbstverdammung ausgenommen zu werden. Ich lehne es ab, daß Sie die konstruierte Schuld dieses Mordes auf das deutsche Volk und somit auch auf meine Familie und mich laden, nur weil Sie beide unfähig oder unwillens sind, die Relationen und Verhältnismäßigkeiten gegenüber islamischen Drohgebärden zu wahren.

Sprechen Sie nicht von allen Deutschen. Meine Frau und ich wollen von den Selbstanklagebekundungen, die Sie jetzt zur Besänftigung des unkontrollierbaren islamischen Drucks der Straße äußern, ausdrücklich ausgenommen werden.

Frau Merkel, Herr Steinmeier – Sie beide haben schon durch Ihre einseitigen Kampfansagen gegen Rechtsextremismus und Ihre gleichzeitige Sprachlosigkeit gegenüber dem grassierenden linksautonomen Gewaltterror Ihren Verlust einer sachlichen Bewertung bewiesen. Wolfgang Weinamnn, Neufahrn

 

 

Zu: „Ohne Mythen geht es nicht“ von Martin Lichtmesz, JF 30/09

Ein leuchtendes Vorbild

Auch Deutschlands finstere Zeit von 1933 bis 1945 brachte bürgerliche, kirchliche und militärische Leuchttürme hervor. Ein militärischer war Generalfeldmarschall Erwin Rommel.

Am 15. Juli 1944 forderte er ultimativ in einer Denkschrift an Hitler, den Krieg im Westen unverzüglich zu beenden. Mündlich überliefert sind seine Begleitworte im vertrauten Kreis: „Wenn er diese letzte Chance nicht nutzt, schlagen wir los.“ Rommel wollte Hitler verhaften und vor einem deutschen Gericht zur Verantwortung ziehen. Anders als Graf Stauffenberg am 20. Juli standen Rommel mit dem I. und II. SS-Panzerkorps kampfstarke Elite-Divisionen unter ihren kommandierenden Generälen Wilhelm Bittrich, Sepp Dietrich, Heinrich Eberbach, Paul Hausser und Felix Steiner zur Verfügung, die ohne Wenn und Aber hinter einer von Rommel geführten Aktion gestanden hätten. Leider setzte nur zwei Tage später Rommels schwere Verwundung durch einen britischen Tieffliegerangriff dem Vorhaben ein jähes Ende. Was wäre unserem deutschen Vaterland und der halben Welt erspart geblieben. Außerdem hätte die Verurteilung Hitlers und seiner gewissenlosen Handlanger durch ein deutsches Gericht die einmalige Chance zur Selbstreinigung unseres Volkes geboten.

Auch wäre wohl nur Rommel in der Lage gewesen, die von den Alliierten bereits 1943 beschlossene bedingungslose Kapitulation mit einem Friedensangebot noch abzuwenden, stand er doch bei unseren damaligen Kriegsgegnern in höchstem Ansehen. Selbst Churchill bezeichnete Rommel als „großen deutschen General“. Beeindruckend war auch, als am 16. Oktober 1994 anläßlich der 50. Wiederkehr des Tages, an dem Hitler Rommel durch Nötigung zum Selbstmord umbringen ließ, hohe alliierte Offiziere dem ehemaligen Kriegsgegner ihre Ehrenbezeugung erwiesen. Die Alliierten bewunderten nämlich nicht nur Rommels militärisches Genie, sondern gerade auch seine menschliche Vorbildhaltung: Er behandelte die Kriegsgefangenen gut und duldete keinerlei Grausamkeiten gegen die Zivilbevölkerung. Die Araber in Nord­afrika gar verehrten den „Wüstenfuchs“ als eine Art Heilsbringer.

Rommel war ein Leuchtturm in Deutschlands finsterster Zeit, dessen Strahlkraft von einer linken Journaille am liebsten verdunkelt werden würde, da er doch so gar nicht in ihr Klischee paßt. Mindestens dreimal verweigerte er „Führerbefehle“ und rettete dadurch nach der nachschubbedingten Niederlage von El Alamein das Deutsche Afrikakorps vor dem sicheren Untergang. Er erzielte sensationelle militärische Erfolge, ohne seine Soldaten sinnlos zu verheizen oder gar seine christlichen Grundsätze zu verraten. Damit lebte er ziemlich genau das Gegenteil unserer heutigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen „Eliten“, die sich lieber dort aufhalten, wo es gerade „am besten hergeht“ und sich mehr an ihrem eigenen Wohlergehen als am Gemeinwohl orientieren.

Manfred Schmidt, Baldham

 

 

Zu: „Mehr als ein As im Ärmel“ von Paul Rosen, JF 30/09

Guttenberg ist die Ausnahme

Unbegreiflich ist es, daß in diesem Beitrag ausgerechnet Baron Guttenberg ins Lächerliche gezogen wird. Wenn einer der heutigen Politiker als Vorbild unter den vielen Postenklebern dasteht, dann ist es dieser Minister. Schon allein mit seiner souveränen, nur an der Sache orientierten Haltung in der Opel-Krise gibt er ein Beispiel für Unabhängigkeit des Denkens und Handelns ohne Rücksicht auf eigene Popularität und Karriereaussichten.

Friedrich Karl Albrecht, Ehlershausen

 

 

Zu: „Kulturzerstörung“ von Gabriele Kuby, JF 29/09

Weitverbreiteter Virus

In dem Kurzbeitrag über den revolutionären Prozeß der Kulturzerstörung fehlt in der Aufzählung noch eine „Organisation“, die sich seit einiger Zeit im Kielwasser des sexuellen Totalitarismus tummelt: Es ist die Evangelische Kirche Hessen-Nassau (EKHN), die einer Anpassung an den Zeitgeist das Wort redet und hinter einer schrillen Minderheit von Hedonikern herläuft, die ihre „Hoch-Zeiten“ (Christopher Street Day und Love Parade) feiern und durch ausführliche Fernsehberichte auch noch hoffähig gemacht, ja sogar ermuntert werden, sich als Homosexuelle zu bekennen. Gibt es nicht andere Minderheiten, die es verdienen, daß die Kirche sich ihnen im besonderen Maße zuwendet? Oder ist der virus homosexualis in kirchlichen Kreisen schon so verbreitet, daß eine Legalisierung unumgänglich ist?

Rudolf Heider, Kriftel

 

Verletzung religiöser Gefühle

Was ist aus unserem christlichen Abendland geworden? Eine Hölle auf Erden. Religiöse Gefühle der Katholiken und christliche Symbole werden in einer unerhörten Weise verletzt. Eine eindeutige Hetze gegen die katholische Kirche! Ich bin kein Anhänger der Piusbrüder, aber in diesem Fall muß ich ihnen recht geben. Hier von Volkverhetzung zu sprechen, ist Unsinn. Ich habe auch nichts gegen Homosexualität, aber bitte dann zu Hause in den eigenen vier Wänden und nicht in der Öffentlichkeit, wo auch Kinder und Jugendliche damit konfrontiert werden.

Hermann Prison, Schönau a. d. Brend

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die Wacht am Rhein“, JF 29/09

Taschenspielertricks

Lernt nicht jeder Jura-Student im ersten Semester, daß Verträge immer eine übereinstimmende Willenserklärung beider Seiten darstellen müssen? Alles andere – eine nur einseitige Willenserklärung des einen Vertragspartners – ist rechtsunwirksam und völkerrechtlich unverbindlich.

Dieses Windei zeigt uns, mit welchen Taschenspielertricks das Wahlvolk in die Irre geführt werden soll. Wohl dem, der seinen Kinderglauben an die Erklärungen aus Berlin und Karlsruhe noch nicht verloren hat.

Peter Christian Vogl, Salzburg

 

Mißlungen

Nach meinem Geschmack ist der Titel  „Die Wacht am Rhein“ gründlich mißlungen. Sie erinnert mich peinlich an mir überlieferte Exemplare der „Gartenlaube“ anno 1910. Ein „konservatives Layout“ braucht nicht auf dieses Kulturerbe zurückzugreifen. Bleiben Sie bei seriösen Schwarzweiß-Schlagzeilen und verzichten Sie auf „aufgemotzte Aufmacher“, das steht Ihnen besser an!

Dr. Konrad Prokert, Groß-Erkmannsdorf

 

 

Zu: „Der namenlose Krieg“ von Paul Rosen, JF 29/09

Raus aus Afghanistan

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland will das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan baldigst beendet sehen. Unsere schwarz-rote Regierung in Berlin glaubt wieder einmal, sich über die Wünsche und Vorstellungen des Souveräns, also des Wahlbürgers, hinwegsetzen zu können. Man versucht uns mit unkorrekten Darstellungen, es handele sich um keinen Krieg, sondern um den Wiederaufbau eines zerstörten Landes, zu täuschen. Dann könnte man doch sehr viel effizienter das Technische Hilfswerk und für die medizinische Versorgung „Ärzte ohne Grenzen“ hinschicken. Haben die Berliner Politiker nicht mehr im Gedächtnis, daß bereits Rußland einen Krieg am Hindukusch nicht gewonnen hat und sich schmählich geschlagen zurückziehen mußte?

Deutschland wurde von den Afghanen früher noch geachtet und geschätzt. Dieser gute Ruf wurde und wird jetzt durch den Truppeneinsatz total zerstört, und wir sind genauso verhaßt wie die Amerikaner.          

Jutta Retz, Abstatt

 

Was haben wir dort verloren?

Wann hört unsere Regierung damit auf, unsere jungen Männer in Afghanistan als Kanonenfutter zu verheizen! Ich finde, langsam ist Schluß. Was haben wir dort verloren?

Franz H. Schneider, Wilnsdorf

 

 

Zu: „Tendenziös und nicht zu retten“ von Thorsten Hinz, JF 29/09

Apartes Geschichtsverständnis

Der Beitrag macht mich perplex. Zur Ausstellung selbst kann ich nichts sagen. Ich habe sie nicht gesehen. Hingegen ist für mich das Geschichtsverständnis des Autors apart bis vorgestrig.

Womit Hinz nicht fertig wird, ist die Entscheidung der Ausstellung, den 1.September 1939 zum Angelpunkt des deutsch-polnischen Verhältnisses zu machen. Hinz redet ausführlich über Friedrich den Großen, über die Zwischenkriegszeit, über die polnische Minderheitenpolitik, über den Blutsonntag und ausführlich über die Vertriebenen. Nur das Schlüsselereignis der letzten 100 Jahre deutsch-polnischer Geschichte, der Zweite Weltkrieg, bekommt ganze vier Zeilen.

Vielleicht erinnert sich Hinz daran, daß der von Deutschland entfesselte Krieg 4,2 Millionen Polen das Leben gekostet hat (so die im „Ploetz“ gegebene Zahl für polnische Zivilisten), das Land mit deutscher Gründlichkeit verwüstet worden und die Kultur und Intelligenz massakriert worden ist.

Daß die darauffolgende Vertreibung – für Hinz sichtlich die Hauptsache – nicht „ordnungsgemäß und human“, sondern vielfach scheußlich verlief, ist nicht entschuldbar, aber verständlich. Denn ohne den von Hitler begonnenen Krieg wäre keine schreckliche Vertreibung passiert. Wer die Suppe einbrockt... Glücklicherweise und richtig stellt Hinz fest, daß der Alltag heute zwischen Polen und Deutschen viel besser läuft.

Dr. Ulrich Freiherr von Thüna, Bonn

 

 

Zu: „Theologie für Tatmenschen“ von Christian Vollradt, JF 29/09

Die Unverlierbarkeit des Heils

Der konservative Calvinismus (Punkt 5 der „Fünf Punkte des Calvinismus“) sowie Freie Brüdergemeinden und Freie Baptistengemeinden lehren im Unterschied zum Luthertum und zum römischen Katholizismus die Unverlierbarkeit des Heils des bekehrten Sünders. Calvins Äußerung, daß Gott dem erretteten Christen die Kraft zum Halten der Gebote gibt, darf daher nicht mißverstanden werden. Auch der wahre Christ sündigt noch, trotzdem darf er seiner Erlösung gewiß sein. Ein „Fegefeuer“ kennt die Bibel nicht.

Diese Heilsgewißheit fördert bei dem für seine Errettung unendlich dankbaren, wiedergeborenen Christen gottgefälliges Tun. So schreibt sogar das offizielle römisch-katholische „Lexikon für Theologie und Kirche“ aus dem Jahr 1958 unter Berufung auf diese Dankbarkeit: „Daher ist die calvinistische Lebensführung durch vornehme Schlichtheit gekennzeichnet.“

Adolf F. Weiss, München

 

Gesinnungsterrorist

Johannes Calvin ein „Botschafter der Zukunft“ – auf diesen Gedanken kann eigentlich nur ein verbitterter Zyniker kommen. Leider traue ich den Protagonisten weder die Klarsicht zur nötigen Verbitterung noch den kultivierten Zynismus zu.

Schon die Physiognomie Calvins spricht eine deutliche Sprache. Calvin steht für eisige Herzenskälte, Intoleranz, absolute Gnadenlosigkeit gegen Abweichler und Andersdenkende bis hin zur physischen Vernichtung, Kontrolle des einzelnen bis in den allerletzten privaten Winkel mittels eines sämtliche Lebensbereiche durchdringenden Spitzel- und Verdächtigungssystems – dies alles gepaart mit einer nun wahrhaft menschenverachtenden Prädestinationslehre.

Wer kann dieser Figur eigentlich im 21. Jahrhundert noch in irgendeiner Weise allen Ernstes richtungweisende Funktion beimessen?

Wenn Calvin überhaupt für irgend etwas als „Wegbereiter“ herhält, dann doch wohl höchstens für den wachsenden totalitären Gesinnungsterror unserer Zeit!

René Hoffmann, Essen

 

 

Zu: „Pankraz, der Apostel und die Macht der Überreste“, JF 29/09

Unausrottbares Vorurteil

In seiner von vielen Lesern geschätzten Kolumne schreibt Pankraz in bezug auf das Grab des Apostels Paulus, Reliquienverehrung sei Anbetung körperlicher Überreste, die man um Beistand in allen Lebenslagen anflehen könne.

Der Begriff „Anbetung“ ist hier völlig fehl am Platz. Die Unterstellung, Katholiken würden Reliquien „anbeten“, scheint ein unausrottbares Vorurteil zu sein. Gott als Heilige Dreifaltigkeit allein gebührt Anbetung. Davon zu unterscheiden sind die Verehrung, die Anrufung um Fürbitte vor Gott und um Hilfe an die Heiligen, besonders Maria, die Mutter des Heilandes, die Vorbilder sind auf dem Weg der Nachfolge Christi.

Auch gilt es zu unterscheiden zwischen Anbetung und Beten. Wer vor einem Reliquienschrein betet, ruft die Person an und nicht die Materie. Erb- und Erinnerungsstücke hält man in Ehren, weil sie einen hohen ideellen Wert darstellen. Käme jemals einer auf die Idee, sie deshalb „anzubeten“? Da ist also einiges durcheinandergeraten, leider.

Doris Laudenbach, Frankenthal

 

 

Zu: „Mission gescheitert“ von Karl Feldmeyer, JF 28/09

Das ist Partisanenkrieg

In dem Kommentar findet sich der Satz des Wehrbeauftragen des Bundestages: „Das ist Krieg.“ Das ist nur die Teilwahrheit. Die ganze Wahrheit – von Anfang an – lautet: Das ist Partisanenkrieg.

Hermann E. Pieper, Dortmund

 

 

Zu: „Widerspruch aus Berlin“ von Klaus Peter Krause, JF 28/09

Die Leute aufklären

Die Meinung des Autors kann man nur unterstützen. Wann hört endlich der Klimaschwindel auf? Dessen Ursache steht für mich fest: daran verdienen Wissenschaftler, Industrie, Politiker und Medien Milliarden. Skeptiker wie zum Beispiel die „Berliner Runde“ kommen zu wenig zu Wort.

Außer durch Ihre Zeitung und vielleicht noch einige andere wird der Schwindel kaum in die Öffentlichkeit getragen. Warum werden zu den zahlreichen Talkshows im Fernsehen keine renommierten wissenschaftlichen Fachleute, die den Trend ablehnen, eingeladen? Vielleicht trägt der „Widerspruch aus Berlin“ dazu bei, die Menschen aufzuklären.

Pius Graf zu Stolberg, Bernau  

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