© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/09 07. August 2009

Meldungen

EU-Kommission gegen Nährwert-Ampel

BERLIN. Die EU-Kommission will die europaweite Einführung der Nährwert-Ampel für Lebensmittel verhindern. Statt dessen soll eine industriefreundliche Kennzeichnung festgeschrieben werden. Anders als sonst üblich ist kein Mindeststandard geplant, über den die EU-Staaten hinausgehen dürfen. Abweichungen, etwa durch eine farbliche Hinterlegung der Nährwertangaben mit den Ampelfarben, wären ausdrücklich verboten – sogar auf freiwilliger Basis. „Eine Ampelkennzeichnung ist weder anstelle der vorgeschriebenen Nährwertangaben noch zusätzlich erlaubt“, so eine Expertise der Verbraucherorganisation Foodwatch. Das wäre ein im Lebensmittelrecht bislang einmaliger Eingriff der EU in die Regelungskompetenz der Mitgliedsstaaten. Seit 2006 werden Produkte in Großbritannien auf freiwilliger Basis mit der Ampel versehen: Rot bedeutet einen hohen Fett-, Zucker oder Salz-Gehalt, Gelb heißt mittlerer und Grün niedriger Gehalt. Das Industriemodell „Guideline Daily Amount“ (GDA/„Richtlinie für den täglichen Bedarf“) verwendet verwirrende Prozentangaben über den Anteil am täglichen Bedarf.

 

Gefährdung durch neue Nano-Sonnencremes?

TOKIO. Nanopartikel, wie sie sich in Sonnencreme und Farben finden, können die Hirnentwicklung bei Föten negativ beeinflussen. Das haben japanische Forscher bei Versuchen mit Mäusen herausgefunden. Die nur Millionstel Millimeter kleinen Titandioxid-Partikel (TiO2) störten die Umsetzung von Erbgutinformationen in Proteine, warnten die Wissenschaftler der Tokyo University of Science im Fachblatt Particle and Fibre Toxicology. TiO2 wird seit Jahrzehnten ohne Probleme tonnenweise verwendet. Winzige TiO2-Nanopartikel werden erst seit einigen Jahren beigemischt – obwohl nicht viel darüber bekannt ist, wie Nanopartikel die Gesundheit beeinflussen können.

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