© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/09 07. August 2009

Zwei Kommissare auf Spurensuche: Axel Prahl und Jan Josef Liefers wandern durch Mecklenburg-Vorpommern
Nicht Leichen, Pointen pflastern den Weg der Wanderer
Christian Dorn

Der jüngsten Untersuchung zufolge hält Mecklenburg-Vorpommern noch immer die Rote Laterne in der Arbeitslosenstatistik der Bundesländer. Auch der Einsatz „arbeitsmarktpolitischer Instrumente“ vermag daran nichts zu ändern. Ganz anders sieht es im Tourismus aus. Da hält Mecklenburg-Vorpommern aktuell den deutschen Rekord in der Zahl der Hotelübernachtungen.

Im Vergleichszeitraum von 1993 bis 2008 verzeichnete das Land einen Zuwachs von 164,2 Prozent, was einer Zahl von 26,6 Millionen Besuchern entspricht. Die Gründe hierfür erforscht in einer unterhaltsamen NDR-Reportage ein bekanntes „Tatort“-Duo, die Schauspieler Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Amüsant ist ihre „Spurensuche“ nicht nur wegen der vertauschten Rollenbilder: Gefällt sich doch der in Dresden geborene Liefers im „Tatort“ als der distinguierte westdeutsche Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne, während Prahl als hemdsärmeliger Hauptkommissar Frank Thiel eher an die mitteldeutschen Figuren erinnert, die der gebürtige Holsteiner in den Filmen des Regisseurs Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Willenbrock“) verkörpert hat.

Wenngleich der „Tatort Wanderweg“ mit keiner Leiche aufwartet, ist die Entdeckungsreise der beiden Mimen doch höchst spannend. Dabei hatten die Kommissare auf Urlaub nur wenig Zeit für ihre „Ermittlungsarbeit“: Während ein „Tatort“ 22 Drehtage benötigt, mußten für den 45minütigen Wanderweg gerade fünf Drehtage ausreichen.

Prahl kennt sich mit dem Menschenschlag aus: „Mehr als acht Sätze am Tag ist geschwätzig.“ Liefers indes will im Spätsommer ohne Kameras noch einmal zurückkehren, zum Beispiel nach Heiligendamm, denn – so Liefers während der Dreharbeiten – dies sei „einer der wenigen Plätze auf der Welt, die ich magisch nennen würde“.