© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/09 14. August 2009

Meldungen

Italien: Regionalhymnen und Heimatkundefach?

MAILAND. Die italienische Regierungspartei Lega Nord hat die offizielle Anerkennung regionaler Fahnen und Hymnen verlangt. „Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Regionen in dem föderalen Italien, das wir aufbauen wollen, ist es nicht hinnehmbar, daß die Regionen keine eigenen Fahnen haben dürfen“, erklärte vorige Woche Lega-Senator Federico Bricolo. Ende Juli hatte die rechte norditalienische Bürgerbewegung bereits in der Kulturkommission der Abgeordnetenkammer mit der Forderung nach Dialekt-Prüfungen für Lehrer für Wirbel gesorgt: „Die meisten Lehrer, die in Norditalien unterrichten, kommen aus Süditalien und kennen die lokale Kultur und den Dialekt nicht, der hier gesprochen wird“, kritisierte die Lega-Abgeordnete Paola Goisis, Initiatorin der Gesetzesvorlage. In Mailand finden bereits seit einigen Jahren kostenlose Schülerkurse in lombardischer Heimatkunde statt. Ähnliches will die Lega künftig in allen oberitalienischen Schulen für eine Schulstunde pro Woche durchsetzen.

 

US-Bürger: Atomschlag gegen Japan war richtig

HIROSHIMA/NAGASAKI. An­läßlich des 64. Jahrestages der US-Atombombenangriffe auf Japan haben die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki die Forderung von US-Präsident Barack Obama nach einer kernwaffenfreien Welt unterstützt. „Wir rufen den Rest der Welt auf, sich uns anzuschließen und die Atomwaffen bis 2020 abzuschaffen“, erklärte Hiroshimas Stadtoberhaupt Tadatoshi Akiba bei der traditionellen Gedenkfeier. Dort starben nach dem langfristig vorausgeplanten Bombenabwurf 1945 zunächst etwa 119.000 Menschen, 79.000 wurden verletzt. In Nagasaki, das trotz laufender Kapitulationsverhandlungen und dortiger Kriegsgefangenenlager angegriffen wurde, waren es je 75.000. Die Zahl der an den Spätfolgen Verstorbenen geht in die Hunderttausende. 61 Prozent der US-Bürger halten die Vernichtungsangriffe dennoch für richtig. Nur 22 Prozent bezeichneten sie laut einer aktuellen Umfrage der Quinnipiac University (Connecticut) als falsch, 16 Prozent waren unschlüssig.

 

Rußland erweitert seine Verteidigungsdoktrin

MOSKAU. Eine Ergänzung des russischen Verteidigungsgesetzes soll das Spektrum der Auslandseinsätze der Streitkräfte massiv erweitern. Dies solle unter anderem ermöglichen, „Aggressionen gegen andere Staaten zurückzuschlagen oder zu verhindern“ und „russische Bürger im Ausland zu schützen“. Dies sei eine Reaktion auf den Konflikt mit Georgien im August 2008, erklärte Präsident Dmitri Medwedjew. Die Novelle ermöglicht zudem Auslandseinsätze zur Bekämpfung von Piraten und zum Schutz von Schiffen.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen