© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/09 21. August 2009

Meldungen

Islamistische Gefahr im Nordkaukasus

MOSKAU. Anläßlich des Selbstmordanschlags auf eine Polizeizentrale in der südrussischen Republik Inguschetien, bei dem mindestens 20 Menschen umkamen, hat der Rußlandexperte Alexander Rahr auf die Gefahr durch Islamisten hingewiesen. „Man darf nicht vergessen, daß im Nordkaukasus nicht nur Menschenrechtler ermordet werden, sondern tagtäglich russische Ordnungshüter, Richter und Beamte staatlicher Behörden von islamistischen Terroristen umgebracht werden“, erklärte er gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Der Präsident von Inguschetien, Junusbek Jewkurow, liege nach dem Attentat vom Juni immer noch im Krankenhaus. „Die Versuche islamischer Extremisten, in Dagestan einen ‘Gottesstaat’ zu errichten, lassen nicht nach“, erklärte Rahr. „Rußland ist vorzuhalten, daß es nicht genug für die wirtschaftliche Genesung seiner Kaukasusrepubliken tut. Soziale Probleme sind dort seit Jahren der Nährboden für Terrorismus und Kriminalität.“ (siehe Kommentar Seite 2)

 

Serbien: Suche nach Massengräbern beginnt

BELGRAD. In Serbien soll jetzt ein Verzeichnis von den Opfern des kommunistischen Regimes erstellt werden, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg umgekommen sind. Eine Staatskommission, die auch Massengräber ermitteln soll, werde bis September gebildet, erklärte Slobodan Homen, Staatssekretär im Justizministerium, in der Zeitung Danas. Seit April ist eine Kommission auf der Suche nach dem Grab des 1946 hingerichteten Dragoljub „Draža“ Mihailović. Der Tschetnik-General war Führer der königstreuen Truppen in Serbien. Sie kämpften gleichzeitig gegen die Wehrmacht, kroatische Ustascha-Einheiten und kommunistische Partisanen. Laut einer Studie des Historikers Srđan Cvetković sollen die Kommunisten zwischen 1944 und 1946 in Serbien 60.000 bis 80.000 Personen erschossen haben.

 

Premier Aso verzichtet auf Yasukuni-Besuch

TOKIO. Der japanische Premier Taro Aso hat voriges Wochenende auf den traditionellen Besuch im Yasukuni-Schrein verzichtet. Seine LDP-Parteikollegen, die Ex-Regierungschefs Junichiro Koizumi und Shinzo Abe sowie Verbraucherminister Seiko Noda, vollzogen hingegen die Ehrung der bis 1945 gefallenen japanischen Militärangehörigen im „Schrein des friedlichen Landes“. Der Chef der oppositionellen DPJ, Yukio Hatoyama, erklärte, er würde Yasukuni ebenfalls nicht besuchen, sollte er nach den Wahlen am 30. August zum Premier gewählt werden. Bei der offiziellen Regierungsfeier zum Weltkriegsende in der benachbarten Budokan-Halle sagte Aso, man müsse in „Demut“ über die Vergangenheit nachdenken.

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