© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/09 28. August 2009

US-Poker um Opel
Schön dumm
von Menno Aden

Das kommt davon. Die Bundesregierung steht ganz schön dumm da. Sie will zwar 4,5 Milliarden Euro bei Opel zahlen, weiß aber nicht so recht, wem und wofür. Seit Monaten geht das Gezerre um Opel. Nun warnt General Motors vor einem Schaden für das deutsch-amerikanische Verhältnis. Das hören wir immer, wenn die USA etwas mit Gewalt durchsetzen wollen. Berlin scheint bei politischen Geschäften stets auf freundliche, entgegenkommende Amerikaner zu treffen und weiß daher offenbar nicht, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sie ihre Geldinteressen zu vertreten pflegen. Der Bürger versteht dabei nichts. Wer glaubt, von Wirtschaft etwas zu verstehen, versteht auch nichts. Was schert es die Bundesregierung, was ein durch US-Steuer-Milliarden geretteter US-Autokonzern mit seiner Tochtergesellschaft tut?

Die Bundesregierung ist für das deutsche Volk da – aber nicht für einzelne Opel-Mitarbeiter, die gegebenenfalls ihre Arbeit behielten. Damit wird der Konkurs als Lösung empfohlen. Der Bundeswirtschaftsminister fand das auch. Macht es doch endlich! Diese Lösung hätte drei Vorteile: Wir sparen Geld. Die Regierung kann sich wieder um Sachen kümmern, die sie etwas angehen, und wir vermeiden Streit – denn der US-Regierung gehört jetzt die Mehrheit von GM und damit von Opel. Und die „Amis“ können in Gelddingen echt eklig werden.

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