© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/09 28. August 2009

Ein riesiger See verschwindet
Das Schicksal des Aralsees
(JF)

Mitte des 19. Jahrhunderts erforschte und kartographierte der russische Konteradmiral Alexej Butakow den Aralsee in Mittel­asien. Alexander von Humboldt war von der Qualität der Karte derart begeistert, daß er Butakow als Ehrenmitglied in die Berliner Geographische Gesellschaft aufnehmen ließ. Butakows Tagebuch seiner Expedition von 1848/49 war allerdings über hundert Jahre verschollen und wurde erst 1953 wiederentdeckt und in der Sowjet­union veröffentlicht.

Der Historiker Max-Rainer Uhrig hat dieses Tagebuch nun übersetzt und mit Anmerkungen und Dokumenten versehen (Tagebuch der Aralsee-Expedition 1848/49. Edition Buran, Zell 2009, gebunden, 138 Seiten, Abbildungen, 16,90 Euro). Das Verschwinden des ehemals viertgrößten Binnengewässers der Erde, wie die Karte aus dem Jahr 1950 (l.) und die Satellitenaufnahme von 2006 belegen, dürfte als einer der größten und in seinen Folgen katastrophalsten Eingriffe des Menschen in seine Umwelt gelten.

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