© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/09 04. September 2009

Meldungen

Das Theater des Jahres steht in München

BERLIN. Die Münchner Kammerspiele sind zum Theater des Jahres 2009 gekürt worden. Eine Jury von 41 Theaterkritikern wählte die bis zu dieser Spielzeit von Frank Baumbauer (63) geleitete Bühne mit großer Mehrheit zum Spitzenreiter, wie das Magazin Theater heute mitteilte. Zur Inszenierung des Jahres wurde Tschechows „Die Möwe“ des verstorbenen Regisseurs Jürgen Gosch am Deutschen Theater Berlin bestimmt. Schauspielerin des Jahres wurde Birgit Minichmayr (32) vom Wiener Burgtheater mit der Rolle als „Weibsteufel“ in einer Inszenierung von Martin Kusejs. Als bester Schauspieler reüssierte Alexander Scheer (33) in dem von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne inszenierten Stück „Kean“ nach Alexandre Dumas.
 

Reiner Kunze mit Literaturpreis geehrt

WEIMAR. Für sein literarisches Gesamtwerk erhält der Schriftsteller Reiner Kunze (76) an diesem Sonnabend den mit 6.000 Euro dotierten Thüringer Literaturpreis. Sein umfangreiches lyrisches Schaffen, das in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde, genieße internationales Ansehen, hieß es in der Begründung der den Preis vergebenden Literarischen Gesellschaft Thüringen. Der 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge geborene Kunze sei mit seiner politischen Haltung unter schwierigsten Lebensbedingungen zu einem Vorbild vor allem für jene Jugendliche in der DDR geworden, die mit dem Stillhalteabkommen der Vätergeneration gebrochen hätten. 1977 stellte Kunze einen Ausreiseantrag und siedelte in den Bundesrepublik über. Die Laudatio auf ihn wird der Literaturkritiker und Redakteur Christian Eger aus Halle halten. Reiner Kunze ist nach Sigrid Damm (2005) und Ingo Schulze (2007) der dritte Preisträger.

 

Nietzsche-Preis für Philosoph Lütkehaus

NAUMBURG. Der Freiburger Literaturwissenschaftler und Philosoph Ludger Lütkehaus ist mit dem Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden. Der 65jährige erhielt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung vergangenen Samstag für sein philosophisches und editorisches Lebenswerk. „Lütkehaus fand besondere Anerkennung als Herausgeber der ersten und einzigen unveränderten Ausgabe der Werke Arthur Schopenhauers“, hieß es in der Laudatio. Lütkehaus promovierte und habilitierte mit Arbeiten über Christian Friedrich Hebbel und lehrt an der Universität Freiburg im Breisgau als Honorarprofessor Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Zudem engagiert er sich im Beirat der religions- und kirchenkritischen Giordano-Bruno-Stiftung (JF 18/07). Der Friedrich-Nietzsche-Preis wird seit 1996 im Regelfall alle drei Jahre verliehen.

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