© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/09 11. September 2009

Meldungen

Polen: Streit um Sowjet-Angriff im Jahr 1939

WARSCHAU. Die sozialkonservative Oppositonspartei PiS hat im polnischen Parlament (Sejm) vergeblich eine offizielle Erklärung gefordert, die den am 17. September 1939 begonnenen Angriff der Sowjetunion auf die damalige Republik Polen vor 70 Jahren verurteilt. Der PiS-Entwurf stellte unter anderem die Mitschuld Moskaus am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs heraus. „Die Rote Armee hat Tod und Verwüstung über Polen gebracht“, hieß es in der Erklärung. „Die Glorifizierung von Stalin und der Sowjetunion ist eine Beleidigung Polens.“ Die wirtschaftsliberale Regierungspartei PO und ihre Koalitionspartner, die bäuerliche Volkspartei PSL sowie die oppositionellen Postkommunisten (SLD) sprachen sich geschlossen gegen den PiS-Text aus. „Dieser Beschluß zielt auf absolute Konfrontation und ist von Wut und Aggression geprägt“, erklärte PO-Fraktionschef Zbigniew Chlebowski. SLD-Chef Grzegorz Napieralski meinte, der jüngste Sejm-Beschluß zum Kriegsbeginn am 1. September sei ausreichend. Präsident Lech Kaczyński hatte am Wochenende vor einem Bündnis zwischen Deutschland und Rußland gewarnt: Eine „Wiederholung des Molotow-Ribbentrop-Paktes ist möglich, aber sie wird anders aussehen“, sagte der PiS-Politiker unter Anspielung auf die geplante Ostsee-Gaspipeline. Mit einem Krieg in Europa rechne er nicht, aber es bestehe die Gefahr, daß „einige Staaten völlig durch fremde Einflüsse dominiert werden“.

 

USA bleiben weltweit größter Waffenhändler

WASHINGTON. Die USA waren 2008 trotz der Krise mit 68,4 Prozent Anteil weiterhin der weltgrößte Waffenhändler. Laut einer Studie von Richard Grimmett für den US-Kongreß wurden Waffenkontrakte im Wert von 37,8 Milliarden Dollar (26,4 Milliarden Euro) geschlossen. 2007 seien es nur 25,4 Milliarden Dollar gewesen. Auf Platz zwei liege Italien mit 3,7 Milliarden Dollar, gefolgt von Rußland mit 3,5 Milliarden Dollar (2007: 10,8 Milliarden Dollar) und Frankreich mit 2,5 Milliarden Dollar. Wichtigste Importeure waren die Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Marokko.

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