© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/09 25. September 2009

Meldungen

Herbert-Gruhl-Preis für Robert Spaemann

HANNOVER. Der Philosoph Robert Spaemann erhält an diesem Freitag den Herbert-Gruhl-Preis. Verliehen wird ihm die Auszeichnung auf der Jahrestagung der Herbert-Gruhl-Gesellschaft in Marktheidenfeld. Aus dem Kreis um Joachim Ritter stammend, lehrte der heute 72jährige Spaemann als ordentlicher Professor an den Universitäten in Stuttgart, Heidelberg und zuletzt bis zu seiner Emeritierung 1992 in München. Für die Zeit ist er „der einzige bedeutende konservative Philosoph der Bundesrepublik“, „ein echter Liebhaber von Tradition und Natur, überzeugt vom Absoluten, vom Wahren, Schönen und Guten, von Gott“. Der nach dem Politiker, Umweltschützer und Buchautor („Ein Planet wird geplündert“) Herbert Gruhl (1921–1993) benannte und 2001 erstmals verliehene Preis würdigt alle zwei Jahre eine Persönlichkeit, „die in herausragender Weise ökologisch fundierte Erkenntnisse in die politische Realität eingebracht hat“. Die bisherigen Preisträger sind Friedhelm Farthmann, ehemaliger Minister und Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion in Nord­rhein-Westfalen, der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel sowie der französische Ökologe und Politiker Antoine Waechter.

 

Hubertus Knabe erhält Kulturpreis in Italien

BERLIN. Für seine Forschungen über die Arbeit des DDR-Staatssicherheitsdienstes wird der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, mit dem italienischen Capo-Circeo-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 20. November 2009 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf dem Kapitol in Rom statt. Die Vereinigung für italienisch-deutsche Freundschaft, die den Preis vergibt, begründete die Auszeichnung mit Knabes Arbeit als „außergewöhnlicher Forscher auf dem Gebiet der schmutzigen Arbeit der Stasi“. Sein neuestes Buch „Honeckers Erben. Die Wahrheit über Die Linke“ (JF 23/09) sei ein bedeutendes Instrument der Bildung, insbesondere für die junge Generation. Der Berliner Historiker werde wegen „seines Beitrags zur historischen Wahrheit“ geehrt. Zusammen mit Knabe erhalten der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, der italienische Außenminister Franco Frattini und der Regisseur Florian Gallenberger den Preis. Der Capo-Circeo-Preis wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf den Gebieten Politik, Finanzen, Wirtschaft oder Kultur verdient gemacht haben. Der italienisch-deutsche Kulturpreis steht unter der Schirmherrschaft der EU-Kommission sowie des italienischen Kulturministeriums. Preisträger waren bisher unter anderem Bundeskanzler Helmut Kohl, der französische Präsident Giscard d’Estaing und der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel.

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