© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/09 02. Oktober 2009

JF intern
Knapp daneben
Thorsten Thaler

Es hilft alles nichts, keine verbalen Klimmzüge, kein schönschreibendes Wortgeklingel, sondern nur das freimütige Bekenntnis. Wir haben uns geirrt! In unserer redaktionsinternen Wahlprognose, veröffentlicht auf unserer Internetseite, haben wir vergangenen Samstag eine Neuauflage der Großen Koalition vorhergesagt. Wörtlich hieß es in der Mitteilung, für Schwarz-Gelb werde es „nach Einschätzung der JF-Redakteure keine Mehrheit geben“. Nun ja. Einen Strich durch die Rechnung machte uns die FDP. Während wir bei CDU/CSU mit prognostizierten 33,5 Prozent noch sehr nah am tatsächlichen Ergebnis (33,8 Prozent) lagen, erzielten die Liberalen 14,6 Prozent – statt der vorhergesagten 13,4 Prozent. Und der SPD haben wir immerhin noch 27,1 Prozent zugetraut; daß sie dermaßen tief auf nur 23 Prozent abstürzen würde, wer konnte das schon vorhersehen? Bekanntlich ist man klüger, wenn man vom Rathaus kommt.

Vortrefflich gelegen haben wir dafür bei den Kleinparteien, zum Beispiel der Piratenpartei (JF-Prognose: 2,1 Prozent; Ergebnis: 2,0 Prozent), der Familienpartei ((JF-Prognose: 0,4 Prozent; Ergebnis: 0,3 Prozent), den Republikanern (JF-Prognose: 0,4 Prozent; Ergebnis: 0,4 Prozent) und der Partei Bibeltreuer Christen (JF-Prognose: 0,2 Prozent; Ergebnis: 0,1 Prozent). Alles in allem also doch vielleicht gar nicht so schlecht.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen