© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/09 16. Oktober 2009

Meldungen

CSU-Chef Seehofer gerät unter Druck

München. Nach dem für die CSU enttäuschenden Abschneiden bei der Bundestagswahl gerät Parteichef Horst Seehofer immer stärker in die Kritik. Nach Informationen der Bild-Zeitung könnte es für Seehofer auf dem für Ende Oktober geplanten kleinen Parteitag der CSU kritisch werden, sollten die Delegierten mit den Ergebnissen des schwarz-gelben Koalitionsvertrags unzufrieden sein. „Ohne Steuersenkungen kommt es an der Basis zur Revolution“, zitiert die Zeitung einen CSU-Politiker. Formal gehe es bei dem Parteitag um die Abstimmung über das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen, bei der Zusammenkunft könnten sich aber auch die Spannungen entladen, die sich seit der Wahl in der Partei aufgebaut haben.

 

Spannungen zwischen den Kirchen

Berlin. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat ein für Donnerstag geplantes Treffen mit Vertretern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) abgesagt. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge begründeten dies der Regensburger Bischof Müller als katholischer Vorsitzender des sogenannten „Kontaktgesprächskreises“ und der Freiburger Erzbischof Zollitsch als Vorsitzender der DBK mit dem Bekanntwerden eines internen Papiers aus dem Kirchenamt der EKD über die Situation in der römisch-katholischen Kirche. Darin hatte ein für die Ökumene zuständiger Oberkirchenrat über „irritierende Phänomene“, „handwerkliche Fehler“ und „grundlegende Unsicherheiten“ in der katholischen Kirche berichtet und dem DBK-Vorsitzenden Zollitsch attestiert, ihm fehle „eine orientierende und prägende Kraft“. Das EKD-Papier war bereits im August anonym mehreren Zeitungen zugesandt und vergangene Woche von der taz veröffentlicht worden. Die katholischen Bischöfe teilten darauf hin mit, sie sähen sich außerstande, im Kontaktgesprächskreis zur Tagesordnung überzugehen. Zuvor müsse ein „klärendes Gespräch“ in kleiner Runde stattfinden.

 

Angriff auf Häuser von Hamburger Senatoren

HAMBURG. Vermutlich linksextreme Gewalttäter haben in der vergangenen Woche Anschläge auf die Häuser zweier Senatoren verübt. Die Täter bewarfen die Haustür des Innensenators Christoph Ahlhaus (CDU) mit Farbflaschen und Steinen. Ein unmittelbar neben dem Haus geparktes Auto wurde in Brand gesteckt. Durch Zeugenhinweise gelang der Polizei die Verhaftung von zwei mutmaßlichen Tätern. Insgesamt sollen vier Personen am Anschlag beteiligt gewesen sein. Zeitgleich wurden die Fensterscheiben des Hauses von Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) eingeworfen. Hier gelang es den Tätern, unerkannt zu entkommen. Seit einiger Zeit deutet sich eine Ausbreitung der linksextremen Gewalt in Hamburg an.

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